POTSDAMER INNENSTADT: Baubeginn für C&A-Kaufhaus
Die Fertigstellung des Kaufhauses im Luisenforum ist bis zum bis 31. August 2013 geplant. Investor Sruel Prajs spricht vom „schwierigsten Bauvorhaben meines Lebens“
Stand:
Innenstadt - Baubeginn für ein Kaufhaus der Bekleidungskette C&A im Luisenforum: Vor zehn Tagen erhielt die deutsche Gewerbehaus AG die Baugenehmigung von der Stadt Potsdam für das nach Karstadt zweite größere Kaufhaus in der Innenstadt. „Wir sind extrem begeistert“, erklärte Architektin Annette Axthelm am Mittwoch bei der Projektpräsentation im Quartier zwischen Brandenburger-, Charlotten- und Hermann-Elflein-Straße. „Wir haben den Bauantrag am 31. Januar 2011 eingereicht“, erklärte die Architektin, „und hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben“.
Nach erfolgtem Abriss eines Vorgängergebäudes wird im Innenhof nun bis Ende Oktober die Baugrube ausgehoben, informierte Bauleiter Volker Mingram. Der Vorstand der Deutschen Gewerbehaus AG, Sruel Prajs, bezifferte die Gesamtinvestitionssumme mit sechs bis sieben Millionen Euro. Am 31. August 2013 soll das C&A-Kaufhaus mit einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern eröffnen. „Wir haben einen sehr ambitionierten Zeitplan“, bekannte Prajs. Die Bekleidungsfirma C&A hat das entstehende Kaufhaus vom Eigentümer Deutsche Gewerbehaus AG gemietet, erklärte Prajs weiter: „Das ist ein Standort, den unser Familienunternehmen nicht aufgibt.“ Prajs zufolge habe er das Luisenforum im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben, damals noch „ein völlig toter Hof“. Der Innenhof des Luisenforums war nach 1990 zwar neu bebaut worden. Dies sei jedoch laut Prajs „keine professionelle Entwicklung gewesen“. Dazu Architektin Axthelm: „Es wurde totsaniert nach der Wende.“ Der „morbide Charme“ des vormaligen Innenhofs solle nun wiederentstehen.
Wie Prajs weiter ausführte, habe er es mit „dem schwierigsten Bauvorhaben meines Lebens“ zu tun. Bauleiter Mingram machte deutlich, woran das liegt: Allein 2500 Quadratmeter Bodenaushub müssen mit einem Kleinkipper durch eine schmale Tordurchfahrt aus dem Innenhof geschafft werden, durch „ein Nadelöhr“. Und weiter: Eine Herausforderung stelle die Grundwassersituation dar: C&A wolle ein Warenlager im Untergeschoss unterbringen, dass bis in eine Tiefe von 4,20 Meter reicht. Ab 2,60 Meter beginnt jedoch das Grundwasser, daher werde das Fundament aus Unterwasserbeton bestehen. Investor Prajs ergänzte, für die Ausführung der Baugrube habe er „das teuerste, zeitaufwändigste und sicherste Angebot“ ausgewählt. So werde die Baugrube wasserdichte Spundwände haben. Er habe sich gegen ein Abpumpen des Grundwassers entschieden, „weil ich keine Setzungsrisse in den Nachbargebäuden verursachen will“, erklärte Prajs.
Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) würdigte die C&A-Ansiedlung: „Die Potsdamer Wirtschaftsförderung ist schwer begeistert.“ Das Bekleidungshaus werde „zu einer deutlichen Belebung der westlichen Brandenburger Straße führen“. Während der östliche Abschnitt des Boulevards mit dem Karstadt-Kaufhaus bereits über einen Kundenmagneten verfüge, habe dieser im westlichen Teil noch gefehlt. Klipp ging auch auf die schwierigen Vorplanungen ein. Die Dreiecksgespräche zwischen Bauherr, Bauaufsicht und C&A bezeichnete Klipp als „Bermuda-Dreieck“. Trotz „Zornesfalten und so mancher Träne“ in der Vergangenheit sei das Vorhaben nun auf dem richtigen Weg. Klipp deutete unterschiedliche Ansichten in Quantität und Qualität der Bebauung an: „Wer in der Innenstadt präsent sein will, der muss auch so bauen, wie in der Innenstadt“, mit Formen, sagte Klipp, die „marktgängig sind und angenommen werden“.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: