Landeshauptstadt: Bauen statt trainieren

Potsdam-West - Im Potsdamer Luftschiffhafen trifft man derzeit beinahe mehr Bauarbeiter als Sportler. An vielen stellen wird gebaggert, gebaut und geschraubt. Der Umbau des 30 Hektar großen Trainings- und Wettkampfgeländes für Hunderte Sportler ist in vollem Gange. Die PNN geben einen Überblick, was jetzt und in Zukunft am Luftschiffhafen entsteht.

Werferhalle

Nächster Schritt der Erneuerung des Sportkomplexes ist die Eröffnung der neuen Werferhalle im Nebenstadion. Am 4. September soll sie übergeben werden, sagte Luftschiffhafen-Geschäftsführer Andreas Klemund (SPD) am Montag bei einem Besuch von Finanzminster Christian Görke (Linke) im Luftschiffhafen. Das Gebäude für 1,2 Millionen Euro können die Werfer nun ganzjährig zum Training nutzen. Die Finanzierung haben sich Bund, Land und Stadt geteilt. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch das Nebenstadion saniert. Für 1,2 Millionen Euro – die Hälfte davon zahlt das Land, den Rest Stadt und Bund.

Parkhaus

Bis zum Beginn des Schuljahres soll auch das Parkhaus im Luftschiffhafen benutzbar sein, so Geschäftsführer Klemund. Am Montag wurde noch an der Schranke gearbeitet. Außerdem ist die Asphaltierung der Zufahrt noch nicht abgeschlossen. Der Neubau das Parkplatzes hatte bei einigen Nutzern des Luftschiffhafens zu heftigen Protesten geführt – vor allem dass auch Ehrenamtler und Eltern Gebühren zahlen sollten, traf auf Unverständnis. Im Parkhaus kostet die erste Stunde einen Euro, jede weitere 1,50 Euro. Über die Verpachtung wird der Bau finanziert.

Leichtathletikhalle

Größte Baustelle ist derzeit noch die seit Dezember 2013 wegen Einsturzgefahr gesperrte Leichtathletikhalle. Fast alle Pylonen sind derzeit eingerüstet. Arbeiter erneuern die Dachabdeckung. Die Arbeiten lägen gut im Plan, so Klemund. Im November soll alles fertig sein. Für die Sanierung der Leichtathletikhalle und der bereits seit Ende Mai wiedereröffneten Schwimmhalle gibt die Stadt fast fünf Millionen Euro aus.

Villa Carlshagen

Auch an der Villa Carlhagen wird derzeit gebaut – allerdings nur damit das Gebäude bis zum Winter dicht ist, wie Detlef Gottschling, Sprecher der Potsdamer Industrie und Handelskammer, sagte. Erst im November soll die Vollversammlung der IHK entscheiden, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll. Der Spatenstich für den Umbau war im Oktober 2013 – bis Ende dieses Jahres sollten die Arbeiten eigentlich dauern. Das auf Initiative des früheren Kammerpräsidenten Victor Stimming gestartete Projekt wurde als überdimensioniert kritisiert. Die Villa Carlshagen war um 1900 im Auftrag des jüdischen Bankiers Carl Hagen als Sommerresidenz errichtet worden, zuletzt war dort eine Kinderklinik untergebracht.

Turnerhalle

Im Jahr 2016 sollen die Bauarbeiten für die neue Turnerhalle beginnen. Im Dezember hat die Pro Potsdam das 4700 Quadratmeter große Grundstück an das Land verkauft. Der Neubau soll vor allem der Potsdamer Universität nützen, die dort Sportlehrer ausbilden soll. Vereine, die die neue Halle benutzen, müssen dann Miete zahlen. Wann die neue Turnerhalle fertig sein wird und wie viel sie kostet, war am Montag beim zuständigen Landessportministerium nicht zu erfahren. Frühere Planungen sahen eine Dreifeldhalle für 3,8 Millionen Euro vor. Sobald die neue Halle steht, kann die alte Halle aus den 1960er Jahren abgerissen werden.

Außenanlagen

Ist die alte Turnerhalle erstmal weg, gibt sie den Blick vom historischen Eingangsportal des Luftschiffhafens zur Havel frei. Das war eine der Forderungen des 2010 beschlossenen Masterplanes. Der Plan sieht unter anderem eine Neuordnung der Flächen und die Verlegung von Wegen vor. Demnach soll auch eine neue Mittelachse vom Sportinternat bis zur MBS-Arena das Gelände neu gliedern. Noch unklar ist allerdings, wie der Weg von dort zum Stadion fortgesetzt werden soll. Bisher gibt es einen holprigen Betonweg.