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Landeshauptstadt: Baufirma will sich kümmern

Bürgerinitiative Eisbergstücke zufrieden mit Reaktion von Semmelhaack

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Fahrland - Die Unterschriftenliste der neu gegründeten Bürgerinitiative Eisbergstücke gegen die Mängel in ihrer von der Firma Semmelhaack verwalteten Eigenheimsiedlung zeigt erste Wirkungen: Nach einem gestrigen Gespräch mit dem zuständigen Prokuristen der Baufirma, Rainer Weber, zeigte sich Reinhard Waninger, der Gründer der Bürgerinitiative, gegenüber den PNN sehr zufrieden: „Die Firma hat für alle unsere Anliegen Verständnis und zugesagt, Lösungen zu finden“. Wie berichtet klagen Bewohner von Eisbergstücke seit längerer Zeit über aus ihrer Sicht zu große Beeinträchtigungen ihrer Wohnqualität durch Baumüll, ungesicherte Baugruben, unfertige Straßen und fehlende Spielplätze.

Doch nun soll laut Waninger im Frühjahr 2007 der bereits lange geplante Spielplatz in der Siedlung errichtet werden. Dies habe Weber ihm zugesagt. Ferner würden alle Baugruben gesichert, die tieferen Löcher abgedeckt. Materialcontainer in der Mitte der Siedlung sollen „kurzfristig“ an den unbewohnten Rand verlagert werden, habe Weber versichert.

Schon in der Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend hatte sich Waninger erfreut gezeigt: Die Firma habe den beanstandeten Müll in dem Baugebiet „weitgehend“ und „schnell“ aufgeräumt und Gruben zumindest mit Absperrband gesichert. Der zweistündige Sitzung des Beirats hatte sich vor allem mit den Problemen der in den vergangenen drei Jahren zugezogenen Einwohner des neu entstehenden Ortsteils beschäftigt.

Der Ortsbeirat sicherte trotz der positiven Signale von Semmelhaack weitere Hilfe zu. Laut einem Antrag von Ortsbürgermeister Claus Wartenberg (SPD), der auf der nächsten Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll, wird Oberbürgermeister Jann Jakobs dazu aufgefordert, über das Ordnungsamt zu bewirken, dass die Firma Semmelhaack ihren Pflichten als Bauherr und Eigentümer des Baugebiets „sorgfältig“ nachkomme.

Doch scheint zum Teil noch unklar, welche Pflichten dies genau sind – und welche bereits Sache der Stadtverwaltung. Zu diesem Zweck erarbeiten zur Zeit der CDU-Stadtverordnete Wolfgang Cornelius zusammen mit dem Fahrländer CDU-Ortsbeiratsmitglied Frank Klauss eine Anfrage an die Stadt. Den Hintergrund dafür erklärte Wartenberg auf der Ortsbeiratssitzung: Nach seinen Worten gäbe es für das Gebiet zwei unterschiedliche Kaufverträge mit Semmelhaack. Einen Teil des Gebiets habe die damals noch eigenständige Gemeinde Fahrland an die Baufirma verkauft, einen anderen Teil – nach der Eingemeindung von Fahrland – die Stadt Potsdam. In den dabei geschlossenen Verträgen habe sich Semmelhaack wohl zu unterschiedlichen zu erbringenden Leistungen verpflichtet. „Ich fürchte, die Stadt hat sich bei diesen Verhandlungen nicht allzu geschickt angestellt“, sagte Wartenberg.

Gleichzeitig kündigte der Ortsbürgermeister am Mittwoch weitere Vermittlungsbemühungen an. Die Bürgerinitiative solle kontinuierlich über mögliche Fortschritte berichten. In der nächsten Sitzung sollen außerdem ein Vertreter der Firma Semmelhaack und der Stadtverwaltung eingeladen werden und ihre Sicht auf die Probleme schildern. Wartenberg sagte: „Die schnelle Klärung der Vorwürfe kann nur im Interesse des Unternehmens sein, schließlich möchte es dort seine Häuser verkaufen.“ Henri Kramer

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