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Fahrland: Bauinvestor Semmelhaack droht mit Projektstopp

Potsdam - Wegen einer Entscheidung im Ortsbeirat Fahrland droht die Entwicklung eines Wohngebiets in dem Ortsteil zu scheitern. Das bestätigte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den PNN auf Anfrage.

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Potsdam - Wegen einer Entscheidung im Ortsbeirat Fahrland droht die Entwicklung eines Wohngebiets in dem Ortsteil zu scheitern. Das bestätigte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den PNN auf Anfrage. Es geht um ein Neubauprojekt mit mehr als 30 Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften zwischen der Weber- und Ketziner Straße, Investor ist nach PNN-Informationen das in dem Ortsteil schon vielfach aktive Unternehmen Semmelhaack. Für das neue Vorhaben sollte laut Goetzmann eigentlich ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, der die Rahmenbedingungen regelt – zum Beispiel auch die Zahlung von rund 200 000 Euro für dringend benötigte Kita- und Schulplätze gemäß dem Potsdamer Baulandmodell. Zudem sollte so ein deutlich langwierigeres Bebauungsplanverfahren vermieden werden.

Dass die Pläne nun auf der Kippe stehen, liegt an einer außerordentlichen Ortsbeiratssitzung vor einer Woche. Damals hatte das Gremium mit knapper Mehrheit weitere Ergänzungen zum besagten Vertrag beschlossen, unter anderem die Formulierung: „Alle errichteten Wohngebäude haben mindestens den Standard eines ‚KfW-Effizienzhaus 40' oder besser zu erfüllen.“ Solche Häuser sind nach Expertenangaben luftdicht und nutzen regenerative Energien. Gas und Öl, wie eigentlich geplant, seien als Energieform dann nicht mehr möglich, erklärte Goetzmann. Der Stadtplaner sagte, diese Forderung stelle für den Investor ein wirtschaftliches Problem dar – unter diesen Umständen wolle er den Vertrag nicht unterschreiben. Diese Darstellung bestätigte Petra Polonis, die Leiterin der Immobilienverwaltung von Semmelhaack, am Mittwoch auf PNN-Anfrage. Es handele sich um eine mögliche Gesamtinvestition von zehn Millionen Euro. Polonis sagte weiter, der im strittigen Beschlusstext genannte Energiestandard sei noch nicht üblich und „ein für uns nicht erfüllbares und nachvollziehbares Kriterium“, das nur mit erheblichem Aufwand einhaltbar sei. Gleichwohl erfülle man mit den bisherigen Plänen die zurzeit gültige Energieeinsparverordnung des Bundes: „Diese wird von uns selbstverständlich eingehalten.“

Nun will der Ortsbeirat noch einmal neu debattieren. Für den heutigen Donnerstag hat Ortsvorsteher Claus Wartenberg (SPD) zu einer weiteren außerordentlichen Sitzung im Ortsbeirat eingeladen. Der einzige Tagesordnungspunkt: die Aufhebung der strittigen Formulierung beschließen. Damit ließen sich noch der „Rückzug des Investors“ und „die sich daraus ergebenen Auswirkungen auf die dringenden Infrastrukturmaßnahmen im Ortsteil Fahrland vermeiden“, heißt es in der Einladung zu der Sitzung. Beginn ist um 19 Uhr im Klubraum der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes. 

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