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Teurer als je zuvor: Bauland in Potsdam.

© Julius Frick

Bodenpreise und Wohnungsmarkt: Bauland in Potsdam teuer wie nie

Innerhalb eines Jahres haben die Bodenprreise um 27 Prozent angezogen. Ein Quadratmeter kostet demnach rund 180 Euro. Das hat auch Auswirkungen auf den ohnehin schon angespannten Wohnungsmarkt.

Stand:

Potsdam - Bauland in Potsdam war im vergangenen Jahr so teuer wie nie zuvor. Innerhalb eines Jahres zog der Preis für einen Quadratmeter unbebautes Bauland um 27 Prozent auf 182,82 Euro an. Das ergab eine Erhebung des Statistikamtes Berlin-Brandenburg. In den Jahren zuvor pendelten die Preise in Potsdam zwischen 70 und 140 Euro. Zuletzt wurde im Jahr 2011 mit 177,56 Euro ähnlich viel für Potsdamer Bauland gezahlt.
Landesweit unterschieden sich die Bodenpreise deutlich. Die Landeshauptstadt Potsdam ist mit Abstand am teuersten. In Oberspreewald-Lausitz wurden im Durchschnitt nur 8,08 Euro und in der Prignitz 12,32 Euro je Quadratmeter gezahlt. Insgesamt erfassten die Statistiker landesweit 6106 Grundstücksverkäufe für insgesamt 433 Millionen Euro.

Der Potsdamer Immobilienmarkt nehme landesweit sowohl hinsichtlich des Umsatzvolumens als auch des Preisniveaus eine herausragende Stellung ein, heißt es auch im aktuellen Grundstücksatlas der Potsdamer Stadtverwaltung. Starker Zuzug und die historisch niedrigen Zinsen befeuern in Potsdam die Nachfrage. Für 597 Millionen Euro wechselten demnach im Jahr 2013 Grundstücke und Häuser den Besitzer – so viel wie seit dem Jahr 2007 nicht mehr. In Potsdam wurden für mehr Geld Grundstücke und Wohneigentum gekauft als in Cottbus, Frankfurt(Oder) und Brandenburg/Havel zusammen.

Auf den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt dürften die steigenden Bodenpreise Druck ausüben. Branchenkenner gehen davon aus, dass Kaltmieten unter zehn Euro im Neubau angesichts der Grunstückspreise und der Baukosten nach modernen energetischen Standards in Potsdam kaum realistisch sind. Seit 2005 seien die Baupreise um 36 Prozent gestiegen während das allgemeine Preisniveau nur um 13 Prozent zugelegt habe, hatte kürzlich der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen mitgeteilt.

Um den Anstieg der Mieten einzudämmen hatte die Landesregierung am Dienstag eine Verordnung erlassen, die die Mieterhöhungen bei laufenden Verträgen auf 15 Prozent innerhalb von drei Jahren deckelt. Bisher waren 20 Prozent erlaubt. Die Regelung soll zum 1. September in Kraft treten.

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