Landeshauptstadt: Baumarkt am Bahnhof und was noch?
Verhandlungen mit Interessenten / Stadt will Option für das ganze RAW-Areal
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Verhandlungen mit Interessenten / Stadt will Option für das ganze RAW-Areal Innenstadt - Auf dem Gelände des ehemaligen RAW (Reichsbahnausbesserungswerk) nahe dem Hauptbahnhof soll ein Baumarkt entstehen. „Wir verhandeln mit mehreren Interessenten“, bestätigt Hartmut Sommer vom Unternehmensbereich Dienstleistung der Deutschen Bahn Immobiliengesellschaft (DBImm) auf PNN-Anfrage. Wie Sommer weiter sagte, strebe die DBImm an, bereits im nächsten Jahr Baurecht zu erhalten. „Wir sind zuversichtlich, dass das erreichbar ist.“ Die DBImm habe die Absicht, das Gesamtareal des ehemaligen RAW zu entwickeln, einschließlich der darauf stehenden historischen Werkhallen, die unter Denkmalschutz stehen. Der Baumarkt solle einen „wirtschaftlichen Ausgangspunkt“ für das Gelände darstellen. Die denkmalgeschützten Baulichkeiten machen die Entwicklung in zweierlei Hinsicht schwierig. Einmal darf die Architektur der Werkhallen nicht zur Unkenntlichkeit verändert werden. Und zum anderen gibt es Altlasten unter der größeren Halle an der Friedrich-Engels Straße auf Höhe Schlaatzweg. Offenbar in den Boden gesickerte Rückstände eines Ölabscheiders müssten unter erheblichem Aufwand unter Wahrung der Denkmalsubstanz entsorgt werden. Die Stadt hat größtes Interesse daran, dass das Areal, das im Flächennutzungsplan teils als Gewerbe-, teils als Industriegebiet ausgewiesen ist, „en block“ überplant wird, wie Wirtschaftsförderer Hans-Jürgen Wendl es ausdrückt. Wendl berichtet, dass auf der ExpoReal in München erneut Gespräche zwischen der DBImm und dem Oberbürgermeister zum RAW-Gelände stattgefunden haben. Im Wesentlichen bestehe Übereinstimmung, dass die Stadt nicht auf einem „Problemgrundstück“ sitzen bleiben dürfe. Die Ansiedlung eines Baumarktes in Bahnhofsnähe wäre baurechtlich möglich. „Wir machen aber keine Freudensprünge und beklatschen das nicht“, sagt Wendl, nach dessen Auffassung die „Randsortimente“ eines Baumarktes für den Einzelhandel problematisch werden könnten. Auch sei das Stadtgebiet Potsdams mit Baumärkten nicht gerade unterversorgt. Ein Netto-Gewinn sei kaum zu erwarten, wenn jetzt noch jemand ein Stück von dem Baumarkt-Kuchen abschneide. Besonders problematisch sei es, wenn ein bisher in der Stadt nicht vertretener Markt sich im verkehrsgünstigen Bahnhofsbereich ansiedele „Wir orientieren daher auf eine gewerbliche Nutzung.“ Neben dem Baumarkt sollte sich kleinteiliges Gewerbe hier ansiedeln, meint Wendl. Günter Schenke
Günter Schenke
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