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Links und rechts der Langen Brücke: Baumarkt oder Brache

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz meint, dass Potsdam sich eine Entscheidung gegen einen Baumarkt auf der Brache in Drewitz kaum leisten kann So viel Einigkeit war selten: Ein Baumarkt passt nicht auf die Freizeitbad-Brache – das haben in der zurückliegenden Woche Vertreter nahezu aller Potsdamer Parteien konstatiert. Die Frage ist nur, wohin diese Feststellung führen soll.

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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz meint, dass Potsdam sich eine Entscheidung gegen einen Baumarkt auf der Brache in Drewitz kaum leisten kann So viel Einigkeit war selten: Ein Baumarkt passt nicht auf die Freizeitbad-Brache – das haben in der zurückliegenden Woche Vertreter nahezu aller Potsdamer Parteien konstatiert. Die Frage ist nur, wohin diese Feststellung führen soll. Denn das Grundstück in Drewitz, auf dem früher die Brotfabrik stand, dann ein Freizeitbad-Komplex errichtet werden sollte und das seit langem eine unansehnliche Brache ist, befindet sich nicht im Eigentum der Stadt. Es hat gerade den Besitzer gewechselt: Die Berliner Weber-Gruppe hat es an die polnische Alkot GmbH verkauft – die wiederum als Entwickler für die Baumarktkette Hornbach auftritt. Die Stadt hat also zunächst trotz aller politischen (Un)Willensbekundungen keinesfalls die Möglichkeit, auf der Brache das zu tun, was stadtplanerische Ideen vorsehen. Danach nämlich soll die Brache der Verbindung der Stadtteile Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld dienen und für alle drei zum gemeinsamen Zentrum werden. Beim internationalen Sommercamp hatten sich jüngst Architekturstudenten aus Deutschland und den USA bereits mit der Entwicklung des Areals beschäftigt: Vorgeschlagen wurden ein temporärer Zeltplatz mit Spielfeldern und Großleinwänden zur Fußball-WM 2006, eine künstliche Sand- und Wasserlandschaft und eine Bildungs-Magistrale. Doch wer bitte schön soll das bauen und bezahlen – und als Investor damit Geld verdienen? Alles läuft also auf die Frage hinaus: Kann Potsdam es sich unter diesen Bedingungen leisten, den Baumarkt abzulehnen? Mit der Alternative, dass die Brache eine Brache bleibt? Und dass Arbeitsplätze – angekündigt ist die Einstellung von Langzeitarbeitslosen – nicht in Potsdam geschaffen werden? Eigentlich nicht. In künftigen Verhandlungen muss es deshalb um das „Wie“ gehen: Wie sieht der Baumarkt aus, wie können die Investoren zur Stadtteil-Entwicklung beitragen, wie können die schon bestehenden Baumärkte in unmittelbarer Nähe weiter existieren?

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