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Landeshauptstadt: Baustart am Havelufer

Kondor-Wessels errichtet „Humboldtquartier“

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Innenstadt - An der Alten Fahrt drehen sich bald die ersten Baukräne: Der niederländische Baukonzern Kondor-Wessels will noch in diesem Jahr die Bauanträge für die Humboldtstraße 1/2 und 3 einreichen und im Frühjahr 2013 mit dem Bau beginnen. Das gab Jörg Möller von der Investmentgesellschaft Reggeborgh, einem Schwesterunternehmen von Kondor-Wessels, am Dienstag vor Journalisten bekannt.

Die Planungen für das sogenannte Humboldtquartier stehen demnach kurz vor dem Abschluss. Kondor-Wessels hatte wie berichtet im von der Stadt ausgelobten Bieterverfahren den Zuschlag für die genannten Grundstücke erhalten. Früher standen dort das aus der Kaiserzeit stammende Palast-Hotel und der nach italienischem Vorbild errichtete Palazzo Pompei. Letzterer muss mit historischer Fassade wiederaufgebaut werden. Die Gesamtinvestitionskosten gab Möller mit rund 21 Millionen Euro an – Grundstücke inklusive.

Mit dem Projekt hat Reggeborgh große Pläne. Man sehe sich als langfristiger Investor, so Möller. Deshalb komme es in der repräsentativen Lage nicht auf kurzfristige Rendite an. „Die Mieter sollen zum Standort passen“, so Möller. Er verweist dabei auf Erfahrungen bei einem anderen Prestigeprojekt. In Dresden errichtete der Investor das Quartier 1 an der Frauenkirche. Dort befinden sich neben einem Hotel und Büros vor allem noble Geschäfte wie Rolex oder Glashütte. An der Alten Fahrt soll es allerdings weniger Handel geben. Sieben Ladenlokale sollen im Erdgeschoss untergebracht werden. Dazu sollen auch ein Restaurant und ein Café gehören. Darüber hinaus sind in der Humboldtstraße 1/2 rund 3200 Quadratmeter hochwertige Büroflächen geplant. Hier sollen sich Kanzleien, Berater und Verbände niederlassen. „Das wird die Lobby des Landtags“, sagte Friedrich-Carl Wachs, Geschäftführer von Engel&Völkers Immobilien, die die Immobilie für Reggeborgh vermarkten. Im Palazzo Pompei in der Humboldtstraße 3 sollen 16 hochwertige Wohnungen mit insgesamt 1500 Quadratmetern Fläche entstehen. Die Vermarktung startet offiziell in der nächsten Woche bei der Immobilienmesse Expo Real in München.

Der Bau in Potsdams Mitte sei eine Herausforderung. Das gelte auch für die Bodenverhältnisse, so Möller. Allerdings habe er in Potsdam schon Erfahrungen mit schwierigen Projekten. Reggeborgh hat bereits die Lennéstraße 44 gebaut sowie die Luisenhöfe am Luisenplatz.  Nach deren Fertigstellung Ende 2011 sind inzwischen fast alle Wohnungen vermietet – nun sind die Gewerbeflächen dran. Seit Montag ist im ersten Obergeschoss die Facharztpraxis einer Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgin ansässig. Im Erdgeschoss soll im November das Sushi-Restaurant Chi Keng eröffnen, dessen Betreiber auch die bekannte Sushi-Bar My Keng in der Brandenburger Straße führt. Nebenan soll im März ein italienisches Restaurant einziehen, einen Betreiber gibt es bereits. Die Vermietung der Gewerbeflächen hatte sich verzögert, weil eine Nutzungsänderung genehmigt werden musste. Errichtet wurden die Luisenhöfe für 21,5 Millionen Euro. In dem Komplex aus sieben Gebäuden gibt es 76 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 72 Stellplätzen. Die Kaltmieten liegen etwas über zehn Euro pro Quadratmeter, so Möller. Marco Zschieck

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