
© Andreas Klaer/Repros: PNN
Landeshauptstadt: Baustart am Luftschiffhafen
Sportareal wird für 33 Millionen Euro ausgebaut/Vip-Lounge in 2000 Zuschauer fassender Halle gestrichen
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Potsdam-West - Der erste Spatenstich war ein Abriss: Mit der Demontage des ehemaligen Pförtnerhäuschens des Armeesportklubs der DDR hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern den Startschuss für den 33 Millionen Euro teuren Umbau des Sportareals Luftschiffhafen gegeben. In den nächsten Jahren soll das Gebiet zwischen Zeppelinstraße und Havel unter anderem um eine Sporthalle sowie ein Wohnheim für Sportler erweitert werden. Herzstück des Bauprogramms ist die Errichtung einer Sporthalle für den Schul- und Leistungssport. Etwas mehr als 2000 Zuschauer sollen in der Hauptarena Platz finden.
Der Großteil des Geldes für Umbau und Sanierungen der Sportstätten wird von Bund und Land aus dem Konjunkturpaket II bezahlt. „Ohne das Konjunkturprogramm gebe es keine Sporthalle“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. Jahrelang hatte die Stadt versucht, eine neue Sporthalle für die Landeshauptstadt gefördert zu bekommen. Erfolglos. „Das lag nicht etwa an einer lahmenden Verwaltung, sondern an fehlenden finanziellen Mitteln“, sagte Jakobs. Nun ist der erste Spatenstich für die Halle für den 4. Juni vorgesehen. Als Bauende für die 16,4 Millionen Euro teure Mehrzweckhalle mit mehreren Trainingshallen für alle Ballsportarten sowie für Judo und Fechten ist der Oktober 2011 anvisiert. Eine spezielle Lounge für spezielle Gäste werde es nicht geben, sagte Horst Müller-Zinsius als Geschäftsführer des Bauherrn Pro Potsdam. Entsprechende Überlegungen für eine in der Halle schwebende ViP-Lounge wurden verworfen. Es werde lediglich einen Bereich geben, der auch für ViPs genutzt werden kann, sagte Müller-Zinsius.
In den nächsten Wochen will die Pro Potsdam als Entwickler des Geländes einen Masterplan für das Gesamtareal vorlegen. Darin enthalten sein sollen neben den Neubauvorhaben auch Überlegungen zur Sanierung der Villa Karlshagen. Den „hohlen Zahn“, wie Müller-Zinsius den Zustand des alten Gebäudes beschreibt, würden Investoren nur sanieren, wenn die Stadt Nebengebäude genehmige. Entsprechende Variantenprüfungen für die Nachbarbebauung gibt es, eine wurde gestern offiziell vorgestellt. Diese sieht je einen zweigeschossigen modernen Bau rechts und links des denkmalgeschützten Ensembles vor. Die Lage der Neubauten sei allerdings noch unklar, so Müller-Zinsius. Zudem gebe es auch noch keine Gespräche mit der Denkmalbehörde der Stadt. Denn die um 1870 errichtete Villa Karlshagen mit ihrem einst 6,5 Hektar großen Park hin zur Havel steht unter Denkmalschutz. Dementsprechend sind Pläne, das Gelände zu bebauen, bereits in den 90er Jahren gescheitert.
Auch die Zukunft der Turnhalle, in der einst Olympiasieger Holger Behrendt trainiert hat, ist ungewiss. Eine Förderung für die Sanierung der Halle ist bislang nicht in Sicht. Müller-Zinsius kann sich daher auch den Abriss der Halle und den Neubau an einer anderen Stelle vorstellen. Mit dem Abriss würde der Luftschiffhafen auch Teile seiner historischen Wegeführung zurückbekommen. Denn mit dem Neubau der Sporthalle soll auch das 1911 errichtete Eingangstor als Haupteingang wieder belebt werden.
„Jahrelang hat die Entwicklung des Geländes stagniert“, sagte Jakobs. Gemeinsam mit Müller-Zinsius sieht er den Baustart mit dem Abriss des Kontrollhauses auch als Zeichen der Öffnung des Areals. In DDR-Zeiten nahezu komplett abgeschottet, möchte die Stadt gerne eine weitere Öffnung des Geländes erreichen.
In den nächsten Wochen werden zwei frühere Wohnheime abgerissen, bevor in diesem Jahr laut Müller-Zinsius der Baubeginn des Hauses der Vereine, die Sanierung des Olympia-Stützpunkt-Gebäudes sowie die Sanierung der Mensa der Sportschule beginnen soll. Jan Brunzlow
Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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