Von Guido Berg: Baustart am „Momper-Center“
Bis Herbst 2011 entsteht das Johanniter-Quartier / Kaufland-Filiale folgt ab August
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Potsdam-West - Jörg Lüssem hat nicht lange warten müssen. Ganz im Gegensatz zu Walter Momper. Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, SPD, hat mit seiner privaten Firma fast eineinhalb Jahrzehnte an seinem Projekt gearbeitet, dem sogenannten „Momper-Center“. Nach Jahren einer komplizierten Grundstücksbildung begannen gestern nun an der Zeppelin-/Ecke Kastanienstraße die Bauarbeiten für den ersten Teilabschnitt, das „Johanniter-Quartier“. Lüssem, Landesvorstand der Johanniter in Berlin und Brandenburg, wirkte bei der gestrigen Einweihung des Baustellenschildes jedoch keineswegs ungeduldig – schließlich sind die Johanniter erst seit 2008 mit im Boot. Der für Mompers Verhältnisse nahezu geringe zeitliche Vorlauf von etwa zwei Jahren hat seine Ursache unter anderem in einer Gashochdruck-Leitung, die vor dem Baustart noch verlegt werden musste. Wie Lüssem erklärte, hatten die Johanniter für ihr Projekt Service-Wohnen für Senioren zunächst Grundstücke in Michendorf, in der Nähe des Holländischen Viertels und Am Kiewitt in Potsdam im Blick, bis sie sich Mitte 2008 für das Uferareal in Potsdam-West entschieden. Lüssem lobte die Standortvorteile – die Uferlage, die Nähe zum Park von Sanssouci, die Dampferanlegestelle, den Straßenbahnanschluss, der geringe Weg zum Bahnhof Charlottenhof
Entstehen soll bis Herbst 2011 auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal eine L-förmige Wohnanlage mit 62 barrierefreien Wohnungen zwischen 45 und 120 Quadratmetern. Jede Wohnung besitzt nach Auskunft des Architekten einen Balkon oder eine Loggia mit Blick auf das Wasser. Zudem beinhaltet das 15-Millionen-Euro-Projekt zwei Wohngemeinschaften für Demenzkranke mit je zehn Bewohnerzimmern. Architekt Jörn Pötting will den Terminus „betreutes Wohnen“ gern durch „Servicewohnen“ ersetzt sehen: „Wenn sie eine S-Klasse fahren, reden Sie auch nicht vom ,betreuten Fahren’“. Das Projekt beinhaltet ein Schwimmbecken, eine Sauna, einen Friseursalon, ein Café und ein Restaurant mit Terrasse. Zu den Wohnungen können die Bewohner jeweils Betreuungsangebote des Conciergedienstes dazumieten.
Ein weiterer Bauteil des Momper-Center soll mit dem Bau einer Kaufland-Filiale ab August dieses Jahres folgen, informierte Pötting. Ebenfalls noch aktuell sei der Bau von acht Stadtvillen direkt am Uferweg, wie es im Bebauungsplan vorgesehen ist. Vermarktet werden diese Villen durch die Firma Domos in Bayreuth, dessen Chef Harry Krause seinem Büro zufolge gestern nicht zu erreichen war. Dem Vernehmen nach werden für diese Villen noch Investoren gesucht.
Über die Preise, zu denen die Wohnungen vermietet werden, wollte Lüssem nur soviel sagen: Sie liegen „im mittleren Preissegment“. Die Kalkulationen würden erst im zweiten Quartal abgeschlossen. Es gebe bereits jetzt eine „dreistellige Interessentenliste“. Die potenziellen Quartier-Bewohner würden regelmäßig über den Baufortschritt informiert.
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