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Landeshauptstadt: Baustart für 700 Wohnungen in Eiche noch in diesem Jahr?

Stadt drängt auf schnellen Planbeschluss für Semmelhaack-Investition von bis zu 70 Millionen Euro

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Eiche - Die Firma Semmelhaack will noch 2013 mit dem Bau von knapp 700 Wohnungen auf dem ehemaligen Kasernengelände in Eiche beginnen. Entstehen sollen auf dem 100 000 Quadratmeter großen Areal an der Kaiser-Friedrich-Straße kleine Wohnungen für Studenten, Senioren und Singles. Da aufgrund dieser Wohnungsstruktur – 344 Studentenwohnungen sind vorgesehen – kaum mit der Ansiedlung von Familien gerechnet wird, entstünden keine Folgekosten für die soziale Infrastruktur – etwa Kindereinrichtungen, erklärte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am Dienstag vor Journalisten. Semmelhack-Manager Helmut Weigelt bezifferte die Gesamtinvestitionssumme für das neue Wohngebiet mit 65 bis 70 Millionen Euro.

Im Sinne eines zügigen Baubeginns empfiehlt die Bauverwaltung der Stadtverordnetenversammlung, den zusammen mit der Firma Semmelhaack erarbeiteten Bebauungsplan Nr. 32 „Ehemalige Kaserne Eiche“ bereits auf der Plenumssitzung am 30. Januar zu beschließen. Der Bauausschuss wurde am Dienstagabend per Mitteilungsvorlage über den B-Plan informiert. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, „hat die Politik in der Hand“, sagte Klipp. Der Baudezernent würdigte die Firma Semmelhaack als die „Lokomotive des Wohnungsbaus in Potsdam“.

Derzeit erfolgt in Eiche der Abriss von Kasernengebäuden. Im März oder April werden die Abrissarbeiten beendet sein, erklärte Semmelhaack-Manager Berko Dibowski. Laut Dibowski seien alle Bauanträge bereits erarbeitet. Sie würden kurz nach dem für Ende Januar erhofften Auslegungsbeschluss für den B-Plan bei der Bauverwaltung eingereicht.

Von dem 100 000 Quadratmeter großen Areal wird Semmelhaack nur 40 000 Quadratmeter bebauen. Der größte Teil wird Grünfläche; eine 10 000 Quadratmeter großer Teil soll Dibowski zufolge sogar als spezielles Habitat für Amphibien angelegt werden. Zahlreiche Zauneidechsen und weitere Amphibien würden aus dem Baugebiet in das umzäunte Schutzareal umgesiedelt.

Klipp zufolge ist der B-Plan nicht nur mit der städtischen und der Landesdenkmalbehörde abgestimmt. Auch die Schlösserstiftung unterstütze die Pläne. Der Grund: Während sich das Kasernengelände bis dicht an das Schloss Lindstedt erstreckte, entstehe nun ein großer, begrünter Freiraum zum Welterbe. Zudem seien Dibowski zufolge Störungen historischer Blickbeziehungen durch Höhensimulationen ausgeschlossen worden. Das Wohngebiet werde in der Höhe gestaffelt sein: Zum Welterbe hin sollen eingeschossige Bungalows mit einer Wohnfläche von 80 Quadratmetern für die ausschließliche Nutzung durch Senioren entstehen. Durch dort geplante private Hausgärten entstehe eine Verzahnung von Wohngebiet und Landschaft. Dem folgen in Richtung Westen zweigeschossige Bauten mit Sattelgeschoss; in der Mitte des Wohngebiets sollen die Bauten viergeschossig, zum Ort Eiche hin wieder dreigeschossig sein. Ebenfalls geplant ist die Errichtung einer Senioreneinrichtung mit 79 Betten, wobei etwa 40 Arbeitsplätze geschaffen werden, wie Dibowski erklärte. Ferner entsteht ein Gebäude, dass dem betreuten Wohnen für Senioren vorbehalten ist. Weigelt zufolge bleiben alle Wohnungen im Bestand der Firma Semmelhaack und werden vermietet – für „nicht unter zehn Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete“. Im frei finanzierten Wohnungsbau könne nicht preiswerter gebaut werden. Allerdings werde das eigens für das Viertel geplante Heizkraftwerk, befeuert zunächst mit Erd-, später Biogas, in Verbindung mit einem Nahwärmenetz für vergleichsweise geringe Heizkosten sorgen. gb

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