Landeshauptstadt: Baustart für das Boardinghaus Investor Onnen hält auch an Hegelallee-Projekt fest
Innenstadt - Für den Bau des umstrittenen „Boardinghauses“, das an der Brandmauer des Parkhauses in der Schiffbauergasse errichtet werden soll, ist gestern der Startschuss gefallen. Ursprünglich war der Baustart bereits für Mitte 2011 geplant, hatte sich jedoch mehrmals verschoben.
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Innenstadt - Für den Bau des umstrittenen „Boardinghauses“, das an der Brandmauer des Parkhauses in der Schiffbauergasse errichtet werden soll, ist gestern der Startschuss gefallen. Ursprünglich war der Baustart bereits für Mitte 2011 geplant, hatte sich jedoch mehrmals verschoben. Zuletzt habe sich die Umsetzung des Projekts durch die Genehmigung aufwendiger Dekontaminationen verzögert, sagte der Oldenburger Investor Dirk Onnen von der Norddeutschen Boden AG auf PNN-Anfrage. Zugleich wies Onnen Medienberichte zurück, er habe sowohl das Grundstück für das Haus der Offiziere in der Hegelallee als auch das Areal für das Boardinghaus an einen neuen Eigentümer verkauft.
Das vierstöckige Boardinghaus ist nicht als reguläre Mietwohnanlage konzipiert, sondern eher wie ein Hotel, in dem die Bewohner allerdings wesentlich länger verweilen sollen. Zielgruppe sind Menschen, die beruflich eine längere Zeit in Potsdam zu tun haben. Das Gebäude mit Blick auf den Tiefen See soll zwischen dem Büroturm der IT-Firma Oracle und dem Hans Otto Theater liegen und an das Parkhaus angebaut werden. Im Erdgeschoss sind Gewerberäume geplant, in die drei Obergeschosse sollen möblierte Appartements mit 40 bis 80 Quadratmetern Fläche untergebracht werden. Nach 14 Monaten sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, die Kosten belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro.
An dem Vorhaben hatte es im Vorfeld viel Kritik gegeben, weil viele Nutzer des Kulturareals Schiffbauergasse – etwa das Hans Otto Theater, die Tanzfabrik oder das Waschhaus – Lärm-Klagen der künftigen Anwohner befürchteten. Diese könnten aus der Sicht der Betroffenen den Veranstaltungsbetrieb auf dem Areal beeinträchtigen. Die Bauverwaltung beschwichtigte jedoch, dass es sich bei dem Boardinghaus um einen Gewerbebetrieb handeln würde. „Die Bewohner werden nicht die Rechte normaler Wohnungsmieter haben, gegen Lärmbelästigung zu klagen und sich dabei auf den Schutzanspruch für Wohnungen zu berufen“, hieß es vonseiten der Stadtverwaltung.
Am Standort des ehemaligen Hauses der Offiziere in der Hegelallee 25 plant Onnen eine Wohnanlage für Senioren. Das Haus der Offiziere soll dafür abgerissen werden. Als Zeitpunkt für den Baubeginn für die altersgerechten Wohnungen hatte Onnen zuletzt die zweite Jahreshälfte 2010 angekündigt, doch auch dieser Termin hatte sich mehrmals verschoben. Seit Februar 2012 liegt bei der Stadtverwaltung ein Bauantrag vor, der sich derzeit in Bearbeitung befindet. Ein Bautermin ist noch nicht bekannt.
Geplant waren ursprünglich 35 seniorengerechte Wohnungen sowie eine Tiefgarage. Außerdem soll es eine angeschlossene Betreuungs- und Serviceeinrichtung geben, der zukünftige Träger ist aber noch nicht bekannt. Die Investitionssumme für das Wohnprojekt liegt bei etwa zwölf Millionen Euro. Erik Wenk
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