Landeshauptstadt: Baustart für Humboldtbrücke im Oktober
Einspuriger Verkehr auf Nordseite / 21 Millionen Euro bis 2008 / Brückenneubau für Nutheschnellstraße
Stand:
Noch im Oktober dieses Jahres beginnen die Arbeiten für die Sanierung der Humboldtbrücke und der Nutheschnellstraße (L40) zwischen Berliner Straße und Friedrich-List-Straße. Die Kosten allein für den ersten Bauabschnitt bis Ende 2008 belaufen sich auf über 21 Millionen Euro. Gestern übergab Brandenburgs Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) vor Ort an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) Fördermittelbescheide in Höhe von 12,8 Millionen Euro – Zuwendungen für den Straßenausbau in Höhe von 8,8 Millionen Euro und für die Verlegung der Straßenbahnlinie in Seitenlage in Höhe von vier Millionen Euro. Die Stadt selbst zahlt 8,3 Millionen Euro. „Die Sanierung allein zu bewältigen wäre die Stadt Potsdam nicht in der Lage gewesen“, sagte Jakobs. Der zweite Bauabschnitt dauert bis 2012.
Obwohl erst 1982 fertiggestellt, weise die Humboldtbrücke „erhebliche Bauschäden“ auf, so Jakobs. Der Havelübergang wird pro Tag von etwa 50 000 Fahrzeugen genutzt. Die L 40 verbindet das Stadtzentrum mit der Autobahn A115 sowie dem Stadtteil Babelsberg. Der Oberbürgermeister kündigte Verkehrseinschränkungen an, die jedoch durch „schlaue integrierte Lösungen“ minimiert würden. So solle durchgehend ein Zwei-Richtungs-Verkehr auf der Nuthestraße erfolgen und der Tramverkehr zumindest eingleisig fortgeführt werden.
Die ersten Arbeiten ab Oktober betreffen die Organisation der Verkehrsführung: Der gesamte Verkehr wird auf die Nordseite der Humboldtbrücke verlegt, um Baufreiheit für die Südseite, der Richtungsfahrbahn nach Teltow, zu haben. Weiterhin wird für die Errichtung der Unterbauten einer neuen Brücke der Nuthestraße über den Abzweig nach Babelsberg eine Behelfsumfahrung errichtet. Anschließend werde den Angaben zufolge mit umfassenden Bauarbeiten auf der Humboldtbrücke, dem Neubau besagter Brücke an der Rudolf-Breitscheid- Straße, der Richtungsfahrbahn Teltow sowie dem Straßen- und Gleisbau im Abschnitt Berliner Straße bis Humboldtbrücke begonnen. Durch den Bau einer Brücke für die Nuthestraße stadtauswärts über die Ausfahrt nach Babelsberg wird laut Verwaltung der Fußgängertunnel vom Wohngebiet Zentrum Ost nach Babelsberg nicht mehr benötigt. Bedingt durch die neue Brücke werde künftig „auch das verkehrssichere Rechtsabbiegen beim Ausfahren Richtung Babelsberg möglich sein“.
Weiterhin soll durch den Neubau einer Tram-Haltestelle auf der Humboldtbrücke die Erreichbarkeit des Kultur- und Gewerbestandortes Schiffbauergasse verbessert werden. Ferner wird die Brücke über die Nuthestraße abgerissen und der Durchgangsverkehr durch das Wohngebiet Zentrum Ost unterbunden. Ein neuer Anschluss für das Wohngebiet wird an der Friedrich-List-Straße ausgebaut. Durch die künftige Seitenlage der Straßenbahn kann die Haltestelle Zentrum Ost barrierefrei erreicht werden.
Außerdem ist entlang der Nuthestraße für Fußgänger ein Gehweg von der Berliner Straße bis nach Babelsberg geplant. Parallel dazu wird für Radfahrer je ein Zwei-Richtungs-Radweg ausgebaut.
Wie das Land mitteilt, könne der Durchgangsverkehr künftig über die ausgebaute Abfahrt Friedrich-List-Straße zur Bundesstraße B2 nach Süden abfließen und so die Potsdamer Mitte von Verkehr entlastet werden.
Über die Gestaltung des Knotens Berliner Straße/Nuthestraße ist noch nicht entschieden. Geprüft werden 21 verschiedene Ausbauvarianten, so Jakobs.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: