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Landeshauptstadt: Baustart für neues Kanalstück

Am 26. August übergibt Umweltminister Dietmar Woidke den Genehmigungsbescheid

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Innenstadt – Mit dem Ausbau des nächsten Kanalstückes kann begonnen werden. Am 26. August wird Umweltminister Dietmar Woidke persönlich den Genehmigungsbescheid im Planfeststellungsverfahren an Oberbürgermeister Jann Jakobs übergeben. Das erfuhren die PNN auf Anfrage vom Vorsitzenden des Stadtkanalvereins Siegfried Benn. „Diese Genehmigung ist eine Besonderheit“, sagte Benn, „denn sie wird ausgereicht für den Bau eines schiffbaren Kanalstückes.“ Antragsteller und Genehmigungsbehörde hätten letztlich alle kritischen Punkte einvernehmlich lösen können. Nach PNN–Information musste diese Einvernehmlichkeit erst mühsam in den verschiedenen Ämtern hergestellt werden, was zu erheblichen Zeitverzögerungen führte. Ein regelmäßiges Treffen beim Oberbürgermeister, zu dem auch der Förderverein eingeladen wurde, hat dann aber den Durchbruch gebracht. Der Bauablauf soll ebenfalls am Oberbürgermeistertisch weiter beraten werden.

Wenn künftig alles planmäßig verläuft, sagte Benn, könne schon im nächsten Jahr die Havel wieder in ihr angestammtes Kanalbett fließen. Es soll im nächsten Bauabschnitt bis zur Platane ausgebaut werden, die Planfeststellung gilt aber laut Benn sogar bis zur Berliner Straße. Ist man bis dorthin gelangt, könnte sich der Chef des Sanierungsträgers Erich Jesse, der für die Bauausführung zuständig ist, als nächste Baustelle ein ebenfalls Havelwasser führendes Kanalstück in der Dortustraße vorstellen. Den Bau der Kellertorbrücke will der Stadtkanalverein mit Sponsorenmitteln aus eigener Kraft finanzieren. Eine Spende des Kulturkaufhausbetreibers Dussmann liegt bereits vor. Eine weitere von 50 000 Euro sei avisiert, sagte Jesse. Benn sieht zudem große Möglichkeiten weitere Spender zu aktivieren, wenn mit dem Bau des Kanalstückes begonnen wurde, das die Kellertorbrücke dann überspannt. Die Brücke mit weitgehend historischem Erscheinungsbild wird etwa eine halbe Million Euro kosten.

Durch die Stagnation beim Kanalausbau sei es mit den Spenden auch nicht recht weitergegangen, resümierte Kanalvereinschef Benn. Für die Pfosten, die man zu einem symbolischen Preis kaufen kann, lägen aber schon sehr viele Anmeldungen vor. Wenn es jetzt mit dem Weiterbau losgeht, will Benn die Spendernamen und die Standorte der Kanalpfeiler bekannt geben. Wie er hofft, wird auch Oberbürgermeister Jann Jakobs darunter sein. Wie Benn weiter sagte, sei die Wartezeit von allen Beteiligten genutzt worden, um den Ausbau der neuen Kanalstrecke vorzubereiten. So seien alle Leitungsverlegungen heraus aus dem Kanalbett abgeschlossen und die Ausschreibung der Bauleistungen vom Sanierungsträger vorbereitet.

Während das neue Kanalstück schiffbares Havelwasser führen soll – es müsse allerdings eine Umwälzanlage eingebaut werden, so Jesse, denn noch „endet es wie ein Blinddarm“– bleibt in der Yorckstraße wahrscheinlich noch lange alles beim Alten. Erst wenn der Kanal in Gänze Wasser führe, werde es auch in der Yorckstraße fließen, ist sich der Sanierungsträgerchef sicher. Das aber wird dauern, weil es nicht nur einige neuralgische Punkte an der Dortu- und Breiten Straße und am Platz der Einheit gibt, sondern auch bei der Bezahlbarkeit des Ganzen. Jesse nannte Gesamtkosten von 25 bis 30 Millionen Euro.

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