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Von Jan Brunzlow: Baustart für Sporthalle

Europäische Sportakademie und Kindergarten am Luftschiffhafen geplant

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Potsdam-West - Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat gestern der geplante Umbau des Sportparks Luftschiffhafen begonnen. Auf dem 230 000-Quadratmeter- Areal – mehr als 30 Fußballfelder groß – sollen in den nächsten Jahren mehr als 30 Millionen Euro investiert werden. Kernprojekt ist der Neubau einer großen Sporthalle für 17,4 Millionen Euro, die bereits im Herbst kommenden Jahres eröffnet werden soll. An der Realisierung des Hallenneubaus wird seit mehr als einem Jahrzehnt gebastelt, nun wird der Bau mit 13,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II von Bund und Land finanziert. In den kommenden Wochen soll zudem das „Haus der Vereine“ gebaut, ein neues Wohnheim für die Eliteschule des Sports errichtet sowie die denkmalgeschützte Villa Carlshagen saniert werden.

Für die Villa zwischen Sportareal und Sportschule gibt es eine favorisierte Nutzung, hieß es am Rande der Veranstaltung. So wird geprüft, ob die Europäische Sportakademie des Landessportbundes Brandenburg (LSB) sowie die Geschäftsstelle des Landessportbundes nach Sanierung in die Villa nutzen. Laut LSB-Hauptgeschäftsführer Andreas Gerlach ist auch die Eröffnung einer Kita auf dem Gelände im Luftschiffhafen geplant. Drei verschiedene Standorte werden geprüft, es gebe Gespräche zwischen LSB und der Pro Potsdam, die das Gelände im Auftrag der Stadt entwickelt.

Die neue Sporthalle zwischen dem historischen Stadion am Luftschiffhafen und dem früheren Haupteingang wird insgesamt sieben Spielfelder haben, zwei feste Judo-Matten und acht Planchen für den Fechtsport. Die Hauptspielhalle mit Rängen für bis zu 2000 Zuschauer hat auch einen verglasten Mehrzweckraum über den Zuschauerrängen, der bei Spielen als Bereich für ViP-Gäste genutzt werden kann. Eine Animation des Architekturbüros RKW aus Düsseldorf zeigt zudem zwei Video-Wände, die laut Andreas Klemund von der Luftschiffhafen GmbH nicht in den Investitionskosten enthalten sind. Es gebe aber die Möglichkeit, diese zu installieren, sagte er.

Die Halle ist vor allem als Trainingsstätte für die Schüler der Sportschule sowie für die Judokas, Fechter und Handball- und Volleyball-Bundesligisten konzipiert. Ab Herbst 2011 könnten die Bundesligaspiele des Handball-Bundesligisten VfL Potsdam und Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam in der Halle ausgetragen werden. Bislang werden die Punktspiele in der alten Sporthalle Heinrich- Mann-Allee ausgetragen, deren Zustand sanierungsbedürftig ist. Sportminister Holger Rupprecht (SPD) sagte gestern, es „gibt kein Projekt, in das so viel Herzblut von mir reingeflossen ist und fließt wie dieses“. Seit Jahren „quälte mich der Neid“, so Rupprecht, wenn er in Brandenburg umhergereist sei und die schönen Sporthallen anderer Kommunen gesehen habe. Rupprecht, der bereits vor Ernennung zum Sportminister Präsident des Handball-Vereins VfL Potsdam war und noch immer ist, hofft durch die neue Halle auf neuen Schwung und Zuspruch für den Sport in der Landeshauptstadt. Dass die Halle gebaut wird, bezeichnete er als glücklichen Umstand. Denn verschiedene Finanzierungsvarianten waren in der Vergangenheit gescheitert, „das Konjunkturpaket II kam gerade richtig“, so Rupprecht.

Das Geld, das die Pro Potsdam in das Gelände investiert, soll zum Teil aus der Verwertung von Grundstücksteilen refinanziert werden. Dazu hat die Gesellschaft einen Masterplan erarbeitet. Nach dem gestrigen Spatenstich für die neue Halle – der Grundstein soll drei Wochen vor der Oberbürgermeister-Wahl am 19. September gelegt werden – soll nun bereits in der kommenden Woche ein weiterer Bauabschnitt auf dem Areal begonnen werden. Seit Jahren wird um die Errichtung eines „Hauses der Vereine“ gerungen, nun soll es realisiert werden. Der Abriss des früheren Fernwärme-Häuschens muss allerdings noch warten. Die Pro Potsdam hat nach PNN-Informationen bei der Stadt eine Abrissanzeige abgegeben, doch die Untere Denkmalschutzbehörde habe den Nachweis gefordert, dass dort keine Fledermäuse leben.

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