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Von Henri Kramer: Baustart in Krampnitz

Nach fast zweijähriger Funkstille: Investor meldet gesicherte Finanzierung von Bauvorhaben

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Fahrland - Mehr als ein Jahr lag eines der ambitioniertesten Bauprojekte für Potsdam auf Eis, doch nun soll es losgehen: Für die zweite Jahreshälfte ist der Baustart für die umfangreichen Arbeiten im lang verwaisten Kasernengelände Krampnitz geplant. „Noch in diesem Jahr werden die ersten Bagger auf das Gelände fahren – die Zeit des Wartens endet“, sagte gestern Rolf Haferkamp den PNN. Er ist zuständiger Projektleiter der TG Group Potsdam GmbH, Tochter eines Konzernverbunds von etlichen skandinavischen und deutschen Unternehmerfamilien.

Auf dem 120 Hektar großen Gelände will die TG Group vor allem Wohnungen sanieren und neu bauen sowie Gebäude und Flächen für Sport, Tourismus und Gewerbe schaffen. Dazu hatte die Stadt mit dem Investor bereits im Juli vor zwei Jahren eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Doch seitdem passierte auf dem Gelände nichts. Das Areal blieb verwildert und abgesperrt. Der Grund: Die Finanzkrise sorgte für Schwierigkeiten bei der Geldbeschaffung. „Doch nun gibt es keine Probleme mehr“, sagte Haferkamp. Im vergangenen September hatte die Stadt bereits das notwendige Bebauungsplanverfahren „Kaserne Krampnitz“ von der Priorität eins in die Priorität zwei der Bauleitplanung zurückgestuft, weil „selbst auf mehrfache Anfragen investorenseitige Aktivitäten nicht erkennbar“ seien. „Nun aber wollen wir unsere Bemühungen auf Grundlage der getroffenen Vereinbarung fortführen“, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN auf Anfrage. Bei dem gegenwärtigen Stand des Projektes gehe es aber zunächst nur um weitere konzeptionelle Arbeiten und Abstimmungen, noch nicht aber „um konkrete Bauanträge oder gar die Umsetzung erteilter Genehmigungen“, so Thielemann.

Ein Thema der Gespräche mit der Stadt ist laut Haferkamp der Denkmalschutz. Das betrifft die ehemaligen Offizierswohnungen, die sogenannte „Biedermeiersiedlung“, die als Stadtvillen saniert und durch ähnliche Neubauten ergänzt werden sollen. „Dafür haben wir jetzt eine Partnerfirma aus Hannover, die auf solche Fragen spezialisiert ist“, sagte Haferkamp. Wann die genaue Vermarktung der entstehenden Wohnungen geplant sei, könne er aber noch nicht sagen.

Die Kasernensiedlung von Krampnitz im Norden von Potsdam war ursprünglich 1937 für das deutsche Heer errichtet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die sowjetische Armee das Gelände, etliche Plattenbauten kamen hinzu. Seit dem Abzug der russischen Truppen 1994 stehen die Gebäude leer. Allerdings diente das Gelände von da an mehrmals als Kulisse für Kriegsfilme wie „Duell - Enemy at the Gates“ aus dem Jahr 2000 oder „Der Führer“ sechs Jahre später. Ebenso wurden in Krampnitz mehrere Musikvideos aufgenommen, etwa von der erfolgreichen finnischen Death-Metal-Band „Children Of Bodom“.

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