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Von Erhart Hohenstein: Baustelle „Alter Fritz“

26-Millionen-Projekt für Werkstätten und Depots / Architekturwettbewerb für Besucherzentrum

Stand:

Sanssouci - Zu einer großen Baustelle wird in den nächsten Jahren der südliche Rand des Parks Sanssouci an der Zimmer- und der Lennéstraße. Bis 2012 baut die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten auf dem Gelände ihres Schirrhofs und des von der Stadt angekauften früheren Hans-Otto-Theaters ein Zentrum für Werkstätten und Depots auf. Wie Stiftungs-Baudirektor Dr. Alfons Schmidt die PNN informierte, hat das Vorhaben einen Kostenumfang von 26 Millionen Euro.

Während die Vorderhäuser zur Straße hin erhalten bleiben, werden im Hofgelände Abrisse, unter anderem des ehemaligen Theatersaals, notwendig, um Platz für die geplanten Neubauten zu schaffen. Auf dem Schirrhof werden bis zu zehn neue Gebäude und Hallen vornehmlich für Werkstätten entstehen. Auf dem einst als Gasthof „Zum Alten Fritz“ entstandenen ehemaligen Theatergelände sind drei Neubauten vorgesehen. Hier erhalten auch die grafische und Plansammlung sowie das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) ihr neues Domizil.

Der Komplex kann in Angriff genommen werden, nachdem nunmehr die Finanzierung der ersten Etappe des sogenannten Masterplans zur Rettung und Sanierung des Berlin-Potsdamer Welterbes gesichert ist, erklärte der Baudirektor. In den kommenden zehn Jahren soll die Stiftung dafür vom Bund 77,5 Millionen Euro erhalten, für die erste Jahresrate von 7,5 Millionen liege der Bewilligungsbescheid vor. Das Land Brandenburg wolle innerhalb von fünf Jahren 22 Millionen, Berlin zehn Millionen Euro beisteuern. Über die weitere Finanzierung, die Stiftung fordert zur Lösung der dringlichsten Probleme 285 Millionen Euro, seien Entscheidungen erst nach den Bundes- und Landtagswahlen 2009 zu erwarten.

Mit den Zusagen im Rücken wird die Stiftung nun die wichtigsten Projekte wie rechtlich festgelegt europaweit ausschreiben. Dazu zählen neben dem Werkstatt- und Depotkomplex weitere Bauarbeiten am Schloss Berlin-Charlottenburg, der Beginn der Sanierung von Schloss Cecilienhof, der Abschluss der Restaurierung des Marmorpalais im Neuen Garten, der Ausbau des Fährhauses auf der Pfaueninsel für die Besucherbetreuung und nicht zuletzt die Einrichtung von zwei modernen Besucherzentren am Neuen Palais – inklusive Gaststättenneubau – sowie an der Historischen Mühle. Hierfür soll der vorhandene Gebäudekomplex ausgebaut werden und an der Stelle des abgerissenen Schweizerhauses ein Neubau entstehen. „Für diesen sensiblen Bereich in der Nähe von Schloss Sanssouci ist höchste gestalterische Qualität erforderlich“, verdeutlichte Alfons Schmidt. „Deshalb werden wir für das Besucherzentrum einen Architekturwettbewerb ausschreiben.“

Am Neuen Palais, dem größten Sorgenkind und „Dauerpatienten“ der Baudenkmalpfleger und Restauratoren, werden die begonnenen Arbeiten im Unteren Fürstenquartier, in der Heinrichswohnung und an den Festsälen fortgesetzt, um das größte Potsdamer Königsschloss wie vorgesehen 2012 für die Festlichkeiten zum 300. Geburtstag Friedrichs II. nutzen zu können. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch die Sanierung der gegenüber liegenden Kolonnaden, eines der europaweit bedeutendsten Natursteinbauwerke des Barock, abgeschlossen sein.

Die auf 125 Millionen Euro geschätzte Generalsanierung könne allerdings erst beginnen, wenn der neue Depot- und Werkstattkomplex an der Lenné- und Zimmerstraße fertiggestellt sei und die heute noch im Palais untergebrachten Werkstätten, Depots und Sammlungen aufgenommen habe, erklärte der Baudirektor.

Erhart Hohenstein

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