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Landeshauptstadt: Baustelle am Keplerplatz

Investor Hoier-Schönbeck will ab 2014 hinter der Sparkasse ein Gewerbegebäude errichten

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Am Stern - Der Johannes-Kepler-Platz wird attraktiver: Nachdem 2012 bereits ein Wohnhaus anstelle der leer stehenden DDR-Kaufhalle entstanden war, geht es nun auch an den Flachbauten am Rewe-Parkplatz voran. Sowohl die Baugenehmigung für die Sanierung des Altbaus am nördlichen Ende des Keplerplatzes als auch für den geplanten Neubau an der Rückfassade der Sparkasse lägen nun vor, informierte der Potsdamer Investor Michael Hoier-Schönbeck am Sonntag beim politischen Frühschoppen der Linken im Bürgerhaus Sternzeichen. Der Baubeginn ist für 2014 geplant.

Die rund 30 Anwesenden zeigten sich zufrieden über diese Fortschritte: „Darauf haben wir lange gewartet“, freute sich eine Anwohnerin. Für den Neubau sollen die Holzverschläge hinter der Sparkasse abgerissen werden, die von vielen Anwohnern als Schmuddelecke empfunden werden. Eine öffentliche Kantine und ein bis zwei Läden sollen in den eingeschossigen Gewerbebau einziehen, so Hoier-Schönbeck. Wer in den Altbau ziehen wird, wollte der Investor noch nicht sagen, versicherte aber, das Gebäude sei bereits voll und langfristig vermietet. Der Döner-Imbiss, die Apotheke, die Wäscherei und die Pizzeria, die sich derzeit in dem Gebäude befinden, sollen laut Hoier-Schönbeck auf jeden Fall bleiben.

Weiterhin möchte der Potsdamer, der unter anderem bereits den DDR-Flachbau in der Lotte-Pulewka-Straße saniert hat, auch die Parkplätze am Keplerplatz aufpeppen und um neue erweitern, die Diskussionen darüber seien jedoch noch im Gange. „Wir werden dann einen Abschluss am Keplerplatz haben“, zeigte sich Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg zufrieden. Doch es gibt noch andere Sorgenkinder am Kepler-Platz: „Was geschieht mit dem großen Wandbild von Karl Raetsch?“, erkundigte sich ein Anwohner. Scharfenberg versprach, sich weiter für den Erhalt des Kunstwerks „Schwebendes Paar“ einzusetzen. „Wir haben über die Witwe von Karl Raetsch einen Kontakt zu jemanden hergestellt, der das Bild wieder in Ordnung bringen kann und werden den Kontakt an die Stadtverwaltung übermitteln.“

Im weiteren Verlauf informierte Birgit Müller (Linkspartei) die Gäste über die geplante Erweiterung der Gewerbeflächen um rund 10 000 Quadratmeter auf der zweiten Etage des Stern-Centers (PNN berichteten). Müller begrüßte den Vorstoß: „Wir haben 23 Jahre lang die Innenstadt geschont, doch die ansässigen Händler konnten sich nicht einmal auf einheitliche Öffnungszeiten einigen.“ Die Anwesenden nahmen die Pläne wohlwollend zur Kenntnis, auch wenn eine Anwohnerin befürchtete, dass auch auf der zweiten Etage nur Imbisse und keine gehobene Gastronomie entstehen werden.

Neben den lokalen Themen bestimmten die Ergebnisse der letzten Stadtverordnetenversammlung die Veranstaltung der Linkspartei: Mit sichtlicher Genugtuung stellte Scharfenberg fest, dass der Neubau der Weissen Flotte am Mercure-Hotel ohne die Linken nicht hätte durchgesetzt werden können und sogar Mitglieder der CDU für den Antrag seiner Partei gestimmt hatten.

Weniger erfreulich war das Scheitern der von der Linken favorisierten Tourismusabgabe für die Finanzierung des Parks Sanssouci, statt der nun vermutlich der Parkeintritt kommt. „Wir sehen nicht die Konsequenz, dass der Parkeintritt unausweichlich ist“, sagte Scharfenberg. „Wir müssen jetzt versuchen, eine Mehrheit für eine freiwillige Tourismusabgabe zu finden.“

Die Chancen dafür sind allerdings gering: Alle großen Wirtschafts- und Handelsverbände lehnen bislang auch eine freiwillige Abgabe zur Finanzierung des Parkeintritts ab. Erik Wenk

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