
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Baustelle Bildung
Die wachsende Stadt braucht neue Schulen. 2014 sollen dafür Millionen investiert werden
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Bauarbeiter werden an den Potsdamer Schulen auch im kommenden Jahr häufig anzutreffen sein. Gleich an fünf Schulstandorten wird bereits gebaut oder soll gebaut werden. Dazu gehören die Erweiterung und Sanierung des Humboldt-Gymnasiums, die Sanierung der Goetheschule und der Ausbau des Campus Kurfürstenstraße, wo bis zum Jahr 2015 auch eine neue Zwei-Feld-Turnhalle gebaut wird. Außerdem sollen im Jahr 2014 die Bauarbeiten für eine neue Gesamtschule im Bornstedter Feld an der Esplanade beginnen.
Das alles hat seinen Preis: 27,6 Millionen Euro will der Kommunale Immobilienservice (KIS) im kommenden Jahr in die Bildungsinfrastuktur stecken. 3,1 Millionen für den Ausbau und die Sanierung von Kitas kommen dazu. So sieht es der Wirtschaftsplan der KIS für 2014 vor. Der KIS baut und betreibt kommunale Immobilien wie Schulen, Kitas oder das neue Bildungsforum und vermietet sie – meistens an die Stadt.
Um noch mehr Geld geht es in den kommenden Jahren. Der Schulentwicklungsplan sieht den Neu- oder Ausbau von sieben Schulen in Potsdam vor. Dafür will der KIS etwa 160 Millionen Euro investieren. „Schnelligkeit ist gefragt“, sagte KIS-Werkleiter Bernd Richter am Freitag. Im März sollen die Stadtverordneten über den Schulentwicklungsplan für die Jahre bis 2020 und dessen Finanzierung abstimmen. Der Knackpunkt seien dabei nicht die Kredite, die der KIS für den Bau aufnimmt, so Richter, sondern die Miete, die die Stadt dann Jahr für Jahr zahlen müsse. Schon jetzt fließen aus der Stadtkasse jährlich 33 Millionen Euro für Miete und Betriebskosten an den KIS. Bis zum Jahr 2022 sollen nochmal 15 Millionen Euro dazukommen – eine große Belastung für den Haushalt. Aus diesem Grund habe die Kommunalaufsicht schon in diesem Jahr einen Kredit über zwei Millionen Euro für die Sanierung der Gebäude der Stadtverwaltung beanstandet, so Richter. Zwar erwartet die Stadt steigende Steuereinnahmen und Zuschüsse durch mehr Einwohner, doch sinken die Zuweisungen des Landes durch das Auslaufen des Solidarpakts bis 2020 stetig bis auf null.
Für den KIS selbst ist die Verschuldung zunächst ein geringeres Problem. „Die Kommunalaufsicht hat uns erst in diesem Jahr eine stabile wirtschaftliche Entwicklung bescheinigt“, so Richter. Doch durch die geplanten Bauvorhaben wird sich der Schuldenstand des KIS nahezu verdoppeln. Schon heute liegt er bei etwa 200 Millionen Euro. „Hoffentlich bleiben die Zinsen niedrig“, so Richter.
Für die vielen Millionen sollen unter anderem drei neue Grundschulen in Bornim, im Bornstedter Feld und im Bereich Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld gebaut werden. Bis 2021 ist der Bau einer dreizügigen Grund- und fünfzügigen Gesamtschule an der Nedlitzer Straße geplant. Die jetzige Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule soll im Jahr 2016 von der Haeckelstraße in die neuen Gebäude an der Esplanade im Bornstedter Feld umziehen. An ihrem jetzigen Standort in der Haeckelstraße soll dann ein Gymnasium entstehen.
Diese Schulen werden dringend gebraucht: „Die Kinder, die in diese Schulen gehen sollen, sind schon da“, so Richter. Nach einer Prognose steigt bis 2020 die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Potsdam stetig an – speziell im Norden wird sich ihre Anzahl fast verdoppeln. Dort gibt es heute rund 2500 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. 2020 könnten es mehr als 3300 sein. Bei den Zwölf- bis 18-Jährigen gibt es dort heute rund 1900 Teenager – in sieben Jahren werden es 2900 sein.
Die Neubauten sollen die soziale Infrastruktur in den Stadtteilen aufwerten, so Richter. Von den Schulsportanlagen profitiere auch der Vereinssport. Knapp 40 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren allein dafür ausgegeben werden.
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