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Anstehen. Auf dem Brauhausberg gab es am Donnerstag Stau.

©  Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Baustelle bremst Straßenbahnen und Autos

Noch bis Sonntag ist Potsdams Tramnetz geteilt. Am Hauptbahnhof geht es deshalb langsamer voran – nicht nur für Trams

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Auch kleine Baustellen haben bisweilen größere Störungen zur Folge: Seit Mittwochabend werden an der Heinrich-Mann-Allee die Gleise der Straßenbahn in Höhe Friedhofsgasse ausgetauscht. Das führte am Donnerstag zu Stau auf den Straßen rings um den Hauptbahnhof. Auch mit der Tram dauert es von der Innenstadt zum Hauptbahnhof länger als üblich.

Ursache für die Verkehrsbehinderungen ist die Wendeschleife der Straßenbahn am Leipziger Dreieck. Wegen der Baustelle in der Heinrich-Mann-Allee enden alle Straßenbahnen aus der Innenstadt bis Sonntagabend am Hauptbahnhof. Von der Langen Brücke fahren sie jedoch nicht direkt zur Haltestelle am Bahnhof, sondern müssen die Kreuzung überqueren, um die Wendeschleife zu erreichen. Weil die Gleise aber auf der Brücke neben der Straße und hinter der Kreuzung in der Straßenmitte verlegt sind, braucht die Tram eine eigene Ampelphase, in der die Autos in den anderen Richtungen warten müssen. Am Donnerstag gab es deshalb einen Rückstau bis hinauf auf den Brauhausberg. Diese Straße müssen derzeit alle von der B 2 kommenden Autos nutzen, weil die Leipziger Straße ebenfalls gesperrt ist. Auch auf der Friedrich-Engels-Straße stauten sich die Autos zeitweise vom Hauptbahnhof bis zur Nuthestraße zurück. Mit im Stau standen dort die Ersatzbusse, die noch bis Sonntag die beiden Teile des Straßenbahnnetzes zwischen Hauptbahnhof und Magnus-Zeller-Platz verbinden.

Für die Nutzer der Straßenbahn wurde das am Donnerstag zur Geduldsprobe. Zwar informierten Mitarbeiter des Potsdamer Verkehrsbetriebs (Vip) über den Ersatzverkehr und verteilten Flyer mit dem Fahrplan, die Busse selbst kamen jedoch nur unregelmäßig. Geplant war ein Fünf-Minuten-Takt, doch zeitweise dauerte es bis zu 20 Minuten. Dann kamen drei Busse kurz hintereinander.

Während sich im ersten Bus die Fahrgäste im stehen drängten, gab es im zweiten für jeden Mitfahrer zwei Sitzplätze. Die Fahrt zum Magnus-Zeller-Platz über die Nuthestraße und die Straße an der Alten Zauche schaffte der Bus auch in den geplanten zehn Minuten. Schwieriger wurde es in der Gegenrichtung: Über die Heinrich-Mann-Allee und die Friedhofsgasse kamen die Ersatzbusse noch gut voran. Auf der Friedrich-Engels-Straße war jedoch Schluss damit. In Sichtweite des Hauptbahnhofs stockte der Verkehr. Eine junge Frau bat den Busfahrer die Tür zu öffnen, weil sie zu Fuß schneller zu ihrem Zug käme. Beim Aussteigen fernab einer Haltestelle wäre sie auf dem Radweg beinahe mit einem Fahrradfahrer zusammengestoßen. Nach mehr als 20 Minuten erreichte der Ersatzbus den Hauptbahnhof.

Schon vorab hatte der Vip auf verlängerte Reisezeiten hingewiesen. Am Donnerstagvormittag und auch streckenweise später habe es Probleme mit der Ampelschaltung am Leipziger Dreieck gegeben, so Vip-Sprecher Stefan Klotz. Eine andere Möglichkeit, die Trams am Bahnhof wenden zu lassen, gebe es jedoch nicht, weil dafür die Gleise fehlten. Das kritisiert der Bahnkundenverband DBV. Er verlangt den nördlichen und südlichen Teil des Potsdamer Straßenbahnnetzes durch eine zweite Gleistrasse zu verbinden. Marco Zschieck

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