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ATLAS: Bedeutend

Endlich mal wieder ein wirklich gutes Beispiel für deutsch-russische Zusammenarbeit. Der Verein Memorial Moskau hat von der Leitung der Gedenkstätte in der Leistikowstraße eine Liste mit Hunderten Namen von Sowjetbürgern erhalten, die in den ersten Jahren der Nachkriegszeit in dem Potsdamer Gebäude einsaßen, als es noch als Gefängnis der sowjetischen Militärspionage diente.

Von Peer Straube

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Endlich mal wieder ein wirklich gutes Beispiel für deutsch-russische Zusammenarbeit. Der Verein Memorial Moskau hat von der Leitung der Gedenkstätte in der Leistikowstraße eine Liste mit Hunderten Namen von Sowjetbürgern erhalten, die in den ersten Jahren der Nachkriegszeit in dem Potsdamer Gebäude einsaßen, als es noch als Gefängnis der sowjetischen Militärspionage diente. Was in Deutschland in mühsamer Recherche begonnen wurde, soll in Russland nun fortgesetzt werden: Memorial Moskau will die Archive im eigenen Land durchforsten, um die Schicksale aufzudecken, die hinter den Namen stehen. Die Ergebnisse sollen dann in einer Sonderausstellung gezeigt werden. Einfach wird das nicht: Noch immer tut man sich vor allem in Russland mit der Aufarbeitung der Sowjetdiktatur schwer. Die neue Eiszeit zwischen dem Kreml und der EU im Zuge des Ukraine- Konflikts macht Memorial Moskau die Recherchearbeit sicher nicht leichter. Wenn das Projekt gelingt, ist es an Bedeutung daher kaum zu überschätzen. Und ungeachtet aller Konflikte, die es um die Gedenkstätte noch immer gibt: Was die Aufarbeitung der Geschichte angeht, ist man auf einem guten Weg.

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