
© Julius Frick
Sport: Beeindruckt von den Siegerzeiten
Der Rad-Olympiasieger Robert Bartko wurde beim 11. RBB-Lauf Zeuge eines schnellen Rennens
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Rad-Olympiasieger Robert Bartko staunte nicht schlecht: „Die laufen ja doppelt so schnell wie ich es für mich prognostiziert hätte“, sagte der Potsdamer, als am Sonntag die drei Erstplatzierten des 11. RBB-Laufes ins Ziel kamen. 46:43 Minuten hatte der Sieger Thomas Röper vom LAC Ruppin für den Drittelmarathon – also knapp 14 Kilometer – gebraucht. Bei den Frauen gewann Sieg-Abonnentin Karsta Pasiegla vom SCC Berlin in 54:18 Minuten. Bartko, der in diesem Jahr seine aktive Karriere beendete, hatte zuvor geschätzt, dass er selbst etwa anderthalb Stunden benötigen würde – wenn er mitgelaufen wäre.
2 318 Läufer hatten sich für die 11. Auflage des Stadtlaufes angemeldet, etwas mehr als im Vorjahr und trotz der Konkurrenz des zeitgleich stattfindenden Spreewald-Marathons mit verschiedenen Laufstrecken im Programm. Doch der Zuspruch für den Potsdamer Drittelmarathon zeigt, dass dieser sich zu einem der beliebtesten Volksläufe in Brandenburg und Berlin entwickelt hat. „Weil er so familiär ist“, wie etwa der Berliner Hansdieter Schlief befindet. „Und weil hier nicht so viele Ehrgeizlinge wie bei den Marathons mitrennen“, fügt er hinzu. Nun, ganz so ist es nicht, wie Schlief selbst beweist: In seiner Alterklasse M 65 war kein anderer Läufer schneller als er, insgesamt wurde er 173.
Und auch an der Spitze des Feldes war der Sieg bei den Männern hart umkämpft. Ab Kilometer drei hatte sich ein Quartett abgesetzt, aus dem gut vier Kilometer vor Schluss ein Trio wurde. Bis zur Rückkehr an die Glienicker Brücke ließ die Entscheidung auf sich warten, ehe sich etwa 400 Meter vor dem Ziel Röper vom späteren Zweitplatzierten Miguel Garcia (46:56) aus Spanien und dem Dritten Daniel Naumann (47:03) absetzen konnte. Bei den Frauen ging es weniger eng zu: Parsigla gewann mit anderthalb Minuten Vorsprung vor Irene Schucht vom SCC Berlin (55:46). Dritte wurde Isabelle Stawczynski (58:48).
Da sich wegen des regen Potsdamer Baugeschehens in den vergangenen Jahren der Kurs immer wieder änderte, werden in der Statistik des RBB-Laufes auch keine Bestzeiten geführt. Auch gestern gab es im Vergleich zum Vorjahr wieder eine etwas andere Streckenführung. Für diese ist seit Übernahme des Drittelmarathons ins Veranstaltungsportfolio des Stadtsportbundes Jürgen Höfner zuständig, der am Renntag früh um 5 Uhr ein letztes Mal den Kurs abgefahren war und ab 10 Uhr das Feld per pedes über den Rundkurs navigierte.
Dieser führte die Läufer nach Bartkos Startschuss von der Glienicker Brücke die Berliner Straße stadteinwärts vorbei am Holländerviertel, die Hegelallee hinunter und die Brandenburger Straße zurück, über den Bassinplatz, vorbei an Landtagschloss und Bahnhof nach Babelsberg und dort schließlich immer leicht bergauf die Karl-Marx-Straße via Babelsberger Park und schließlich zurück zur Glienicker Brücke. Vor allem in der Innenstadt und in Babelsberg wurden die Läufer von Zuschauern angefeuert, diesmal gab es zudem drei Cheerleader-Gruppen am Streckenrand zur Unterstützung.
Das Ergebnisprotokoll wies am Ende 2033 Läufer aus. Dass viele fit und nach dem Ziel schnell erholt wirkten, erklärte Robert Bartko mit einer „gewissen Professionalisierung“, die auch im Breitensport zu erkennen sei. „Viele trainieren regelmäßig und achten auf ihre Ernährung“, behauptet er und meint: „Das ist eine sehr schöne Entwicklung.“ pek
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