Landeshauptstadt: Begehrte Rückkehrer
Erste Erfolge bei Lachs-Wiederansiedlung in der märkischen Elbe und im Nebenfluss Stepenitz
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Rund eine halbe Million Lachsbrütlinge und fast 225 000 Junglachse sind nach Expertenangaben seit 1999 in die brandenburgische Elbe ausgesetzt worden. „Dieses Wiederansiedlungs-Projekt zeigt erste Erfolge, aber noch ist der Lachs nicht wieder heimisch in unserer Elbe“, sagte Steffen Zahn vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow, verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung des Projektes. Denn: „Ohne den jährlichen Besatz wäre es fraglich, ob sich der Lachs erhalten könnte.“ Seit 2002 kehren laut Zahn aber immerhin regelmäßig Lachse zum Laichen wieder in den Elbe-Nebenfluss Stepenitz (Prignitz) zurück, im vergangenen Jahr waren es fast 30. In der Pulsnitz im Süden Brandenburgs gab es im vergangenen Jahr erstmals einen „Rückkehrer“.
Allein in diesem Jahr sind rund 40 000 Junglachse in die Stepenitz gesetzt worden, etwa 15 000 waren es in der Pulsnitz. „Die Kosten für den Besatz werden durch die Fischereiabgabe gedeckt, die wissenschaftliche Begleitung wird über den europäischen Fischereifonds gesichert“, berichtete Zahn.
Auch in anderen Bundesländern laufe seit Jahren das Wiederansiedlungs-Projekt für den Lachs in der Elbe. „Langfristiges Ziel ist es, dass der Fisch wieder für Angler freigegeben werden kann“, äußerte Zahn. Dies sei auch aus touristischen Aspekten reizvoll. Die Junglachse, die alljährlich im Herbst in die Elbe- Flüsse in Brandenburg eingesetzt werden, wandern laut Zahn im Frühjahr darauf in die Nordsee oder gar bis Grönland, wo sie genug Nahrung finden.
Ein Jahr später kehren die ersten Lachse dann wieder in die Flüsse zurück, um dort zu laichen. „In der Elbe finden sie klares und sauerstoffreiches Wasser“, sagte der Fischereiexperte. Die Lachse, die nach einem Jahr zurückkommen, sind etwa 1,5 bis 2,5 Kilo schwer und 60 bis 70 Zentimeter lang. Viele Tiere werden aber auch erst nach mehreren Jahren wieder in den Flüssen gesichtet. Haben die Lachse nach dem Laichen noch die Kraft, dann geht es erneut ins Meer.
Wann sich der Lachs wieder heimisch in der brandenburgischen Elbe fühlen wird und ohne menschliche Hilfe auskommt, ist nach Einschätzung des Experten noch völlig ungewiss. „Das hängt vor allem davon ab, ob alle Flussbereiche wieder „wanderbar“ gemacht werden können.“ dpa
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