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Begehrt. Die Nachfrage nach Uni-Plätzen übersteigt das Angebot.

© A. Klaer

Semesterstart an der Universität Potsdam: Begehrte Studienplätze

Mehr Bewerber als freie Plätze: Über 26.000 junge Menschen wollten nun zum Wintersemester ein Studium an der Universität Potsdam beginnen, doch nur 2700 Studierende können komplett neu anfangen. In manchen Fächern wird es dennoch eng werden.

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Die Universität Potsdam ist weiterhin sehr beliebt bei Studienanfängern. Die angebotenen Studiengänge sind hervorragend ausgelastet, sagte Uni-Präsident Oliver Günther zum Start des Wintersemesters. „Wir erhielten in diesem Jahr durchschnittlich rund acht Bewerbungen pro Studienplatz.“ In manchen Fächern habe die Nachfrage das Angebot sogar um mehr als das 30-Fache übertroffen. Besonders beliebt sind demnach unter anderem die Studiengänge Europäische Medienwissenschaft, Psychologie, Politik und Verwaltung, Erziehungswissenschaft und VWL. Auch die Jüdische Theologie mit der Rabbiner-Ausbildung werde stark nachgefragt. Günther führte das Interesse auf das gute Angebot der Uni und die Attraktivität des Standortes Potsdam zurück.

Mehr als 20 000 Studierende an der Uni Potsdam

Insgesamt bewarben sich über 26 000 junge Menschen auf ein Studium in der Landeshauptstadt. „Wir mussten leider auswählen“, sagte Günther. 4263 Studienanfänger gibt es demnach im Wintersemester 2015/2016. Genau 2694 beginnen ihr Studium komplett neu, der Rest wechselt aus anderen Fächern in das Erstsemester. Insgesamt studieren dann etwas mehr als 20 000 Menschen an der Uni. Zudem wurden auch 27 Professoren neu berufen. Sie würden an allen drei Uni-Standorten neue Akzente setzen, sagte er.

„Wir könnten die Anzahl der Studierenden noch deutlich steigern“, sagte Günther. Allerdings müsse dann auch deutlich mehr Geld in die Ausstattung fließen, um Betreuung und Studienbedingungen zu halten. Dies sei zumindest kurzfristig wohl nicht zu erwarten. Nach Angaben der Uni steigt auch die Zahl der Studierenden aus anderen Bundesländern oder dem Ausland weiter an. Gut jeder Dritte kommt mittlerweile aus anderen Bundesländern nach Potsdam, zehn Prozent der Studenten sind Ausländer. Der Uni-Präsident begrüßte diesen Trend. „Wir müssen mehr Qualifizierte nach Potsdam holen“, sagte Günther. Die Ansicht, eine Uni für die „Landeskinder“ in Brandenburg zu haben, sei wohl überholt.

Mehr Studenten als freie Plätze

Laut Günther wird es in manchen Fächern wieder eng werden, da mehr Studenten als Plätze vorhanden sind. Er nannte hierbei vor allem Jura und BWL, aber auch Psychologie. Zwar seien einige wenige Fächer mit 70 bis 80 Prozent noch nicht ganz ausgelastet. Dies habe aber eher technische Gründe und liege nicht an fehlendem Interesse. Es stehe kein Fachbereich unter Beobachtung, sagte er.

Mit Blick auf die Flüchtlingskrise betonte Günther, dass die Uni Potsdam ihren Beitrag für eine Integration der Menschen leisten wolle . „Wir fühlen uns in der Pflicht“, sagte er. Voraussichtlich werde „die Welle zeitversetzt an den Hochschulen ankommen“. Bereits jetzt gebe es aber das Projekt „Free Mover“, in dem Flüchtlinge Prüfungen ablegen können, die dann für ein späteres Studium anerkannt werden. Auch sei eine Übersetzung der Uni-Webseite auf Englisch und Arabisch geplant. Insgesamt werde das Sprachangebot an der Uni gerade erweitert. Außerdem hätten sich Studenten angeboten, direkt mit Flüchtlingen in Kursen Deutsch zu lernen. Die Uni stelle dafür die Räume bereit. Erste Kurse sollen demnach noch diesen Monat beginnen. 

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Stefan Engelbrecht

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