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Sport: Begehrter Peter Tiefert

Für die Junioren-WM in Igls wollten beide deutsche Viererbobs den Potsdamer

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René Tiefert hat um seinen Bruder gekämpft und ist immer noch sauer. „Es geht doch nicht, dass uns Peter einfach weggenommen wird“, meint der 23-jährige Potsdamer, der in dieser Woche gemeinsam mit drei weiteren Anschiebern des SC Potsdam bei den Bob-Weltmeisterschaften der Junioren in Innsbruck-Igls um Medaillen kämpfen will. Eigentlich wollte er am kommenden Sonntag gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Peter Tiefert und dem Thüringer Alexander Rödiger im Viererbob Maximilian Arndts vom BSR Rennsteig Oberhof – mit dem die beiden Havelstädter im vergangenen Jahr JWM-Silber gewannen – den olympischen Eiskanal von 1976 hinabdonnern. Trainer Frank Jacob aus Oberhof aber entschied, dass Peter Tiefert dort gemeinsam mit den beiden Potsdamern Stefan Hackl und Gino Gerardi den großen Schlitten des Oberhofers Oliver Harrass anschiebt. Vierter Mann im Arndt-Bob wird dafür der Münchner Robert Schönborn sein. „Dabei sind wir als Brüder so gut aufeinander abgestimmt“, bedauert René Tiefert. Von Diskussionen mit Jacob vor den gestern in Igls begonnenen Trainingsfahrten nahm er aber Abstand.

Zu Beginn dieser Saison schoben beide Tieferts den Arndt-Schlitten an, ehe Trainer Jacob den jüngeren der Brüder bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Winterberg zu Harrass und Schönborn zu Arndt beorderte. „Ich sollte dabei helfen, auch diesen Bob für die Junioren-WM zu qualifizieren“, erklärt Peter Tiefert. „Nun wollten mich beide Piloten haben, aber ich werde bei Oli weiterfahren. Ich denke, ich soll mit meinen 95 Kilo einen Ausgleich für Stefan Hakl schaffen, der nach seiner Magen-Darm-Grippe vor einigen Wochen noch ein bisschen leicht ist.“ Beim letzten Europacup in St. Moritz fuhren Harrass/Hakl/Gerhardi/Tiefert auf Platz vier. Peter Tiefert raste in der Schweiz außerdem im Harrass-Zweier auf Rang zwei; die beiden werden auch bei den JWM am Samstag im kleinen Schlitten starten.

Hinsichtlich einer Prognose für Igls ist Peter Tiefert vorsichtig. „Zunächst wollen wir in beiden Bobs unter die Top- Sechs, und wenn alles hundertprozentig stimmt, ist vielleicht sogar eine Medaille drin“, meint der Sportstudent. Vordermann Gino Gerhardi, der nun seine ersten internationalen Bob-Titelkämpfe erlebt, ist da etwas mutiger: „Wir sind alle topfit und hochmotiviert und wollen unter die ersten drei kommen“, erklärt der 19-Jährige, und Stefan Hackl sieht es genau so: „Medaillenluft wollen wir schon schnuppern. Wir treten ja nicht an, um Zehnte zu werden. Es muss aber alles klappen.“

Vor allem die Startphase. „Igls“, weiß Peter Tiefert aus eigener Erfahrung, „ist eher eine Laschi-Bahn, nicht so ruppig wie zum Beispiel die in Cortina. Deshalb ist am Wochenende schon der Start enorm wichtig. Da muss alles stimmen, da muss man gleich zu Beginn ordentlich Ballett machen.“ Das möchte auch René Tiefert hinter Maximilian Arndt; selbst ohne den Bruder. Schon bei den Trainingsläufen jetzt in Igls will er das zeigen.

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