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Von Hella Dittfeld und Peer Straube: Begeisterung über Erlebnisnacht

Zehntausende tanzten, aßen, tranken und kauften am Samstag in der barocken Innenstadt

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Der Plan ist aufgegangen: Die Idee, die 6. Potsdamer Erlebnisnacht mit der Weltmeisterschaft der Marching und Showbands zu verbinden, hat am Samstag bei Händlern und Gastronomen die Kassen klingeln und Zehntausende Menschen in die barocke Innenstadt strömen lassen.

„Seit der Eröffnung vor zwei Jahren habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagte Danny Rogler. Dem Inhaber des Souvenirladens „Potsdam to go“ in der Brandenburger Straße wurde regelrecht die Bude gestürmt. Die vielen jungen Leute aus den Teams der Marching Bands seien gleich „im Kollektiv gekommen“. Mexikaner und Brasilianer hätten „Gruppenkäufe“ getätigt. „Wenn der eine ein T-Shirt wollte, musste der nächste das gleiche haben“, erzählte Rogler lächelnd. Auch Katrin Noack war „sehr zufrieden“. Die Inhaberin des Geschäftes „DNS – Deine neuen Schuhe“ in der Dortustraße hat einen solchen Kundenandrang nach eigenem Bekunden noch nicht erlebt. „Diese Erlebnisnacht ist besonders toll“, lobte Noack.

Sie begann schon am Mittag. Wer einen Platz im Café in der Brandenburger Straße ergattert hatte, saß bei der Parade der Marching und Showbands in der ersten Reihe. Bei den Stehplätzen wurde es eng, was aber ganze Besuchergruppen nicht davon abhielt, sich zwischen die Bands zu quetschen, mitzumarschieren und mitzutanzen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) griff gar zum Tambourstab und gab beim Potsdamer Fanfarenzug den Takt an.

Trotz des kräftigen Trommel- und Fanfarenklangs schafften es die Mööps aus Luzern jedoch, sich auch wieder ins rechte Licht zu setzen. Die Brasskapelle, die bereits zum fünften Mal bei einer Potsdamer Erlebnisnacht dabei ist, hatte schnell ihre Fangemeinde um sich versammelt. Es wurde mitgewippt und geklatscht. „Es ist schon so etwas wie nach Hause kommen“, meinte Raphael Crola von der Band. Superstimmung verbreiteten auch das Straßentheater „Berlin lacht“ in Kombination mit dem Zirkus Montelino. Überall gab es wieder Musik von Salsa bis zum hartem Beat. Wer ein Programm anbot, war umlagert. Die Gastronomen rotierten, denn es wurde nach Herzenslust gegessen und getrunken. Allerdings hatten weniger Geschäfte geöffnet als bei der letzten Erlebnisnacht. Es habe im Vorfeld einige Auflagen gegeben, die zu Verärgerung geführt hätten, sagte der Vorsitzende der AG Innenstadt, Wolfgang Cornelius. Vermisst wurde auch die Modenschau, die sich in den vergangenen Jahren als Publikumsmagnet erwiesen hatte. Ansonsten aber waren sich alle einig, dass die Stimmung wieder „super“, war. So jedenfalls fielen die Äußerungen der Erlebnisnachtgäste aus. Der Vorsitzende vom Verein „Potsdam Mittendrin“, Jörn Rohde, meinte, es seien diesmal „gefühlt“ noch mehr Menschen gekommen als im Vorjahr. Genauer wollte er sich nicht festlegen. Verständlich bei dem Hin- und Hergewoge, das bis tief in die Nacht hinein andauerte.

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