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Der Aufzug an der Alten Fahrt steht in der Kritik.

© Andreas Klaer

Streit um Havelufer in Potsdam: Behindertenbeirat widerspricht Stadtverwaltung

Eine geschwungene Rampe statt des jetzigen Aufzugs an der neuen Uferpromenade wäre laut Stadtverwaltung nicht infrage gekommen, weil sie für Sehbehinderte nicht geeignet sei. Dem widerspricht der Behindertenbeirat Potsdam, der in die Entscheidung nicht einmal eingebunden war.

Stand:

Potsdam - Im Streit um den nicht barrierefreien Zugang zur neu gestalteten Uferpromenade an der Alten Fahrt versucht sich die Stadtverwaltung zu rechtfertigen: Eine Variantenuntersuchung habe gezeigt, dass eine langgezogene Rampe südwestlich der Kastanie mit entsprechender Neigung und Zwischenpodesten im Wasser geendet hätte, teilte Stadtsprecher Schulz mit. Eine Rampe zwischen Kastanie und Gebäudekante hätte die öffentliche Fläche regelrecht zerschnitten und so ein sinnvolles Zusammenspiel zwischen Gebäudenutzung und Belebung des öffentlichen Raums deutlich erschwert.

Stadt stufte geschwungene Rampe als nicht barrierefrei ein

Eine geschwungene Rampe sei unter anderem durch den Beirat für Menschen mit Behinderung als nicht barrierefrei eingestuft worden, da sie für sehbehinderte und blinde Menschen aufgrund der Vielzahl zusätzlicher angeschrägter Stufen gefährlich wäre, so die Stadtverwaltung.

Dem widersprach am Dienstag die Beiratsvorsitzende Nicole Einbeck. Der Beirat sei in die Entscheidung nicht eingebunden gewesen. Außerdem sei eine geschwungene Rampe oder Kehre nicht nur eine gute Lösung für Rollstuhlfahrer und Menschen mit einem Kinderwagen, sondern auch für Sehbehinderte gut benutzbar, so Einbeck, die selbst sehbehindert ist. Mit einem Blindenstock könne man sich auch auf einer abknickenden Rampe orientieren. Eine Schräge sei unproblematisch - schließlich sei auch der Rest der Stadt nicht waagerecht. Wichtig sei, dass keine Stufen vorhanden seien.

Im Gegensatz dazu sei die nun für 46.000 Euro installierte Hebebühne ein Hindernis. „Die erkennt nicht mal mein Blindenhund", so Einbeck - und der erkenne sonst jeden Aufzug.

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Es braucht eine echte Lösung für den nicht zugänglichen Aufzug an der Uferpromenade der Alten Fahrt in Potsdam. Die Hebebühne muss weg, eine Rampe her. Ein Kommentar >>

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