Sport: Bei den Großen
Joshua Jahn verstärkt das Team der Rugbyspieler des USV Potsdam
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„Ehrlich gesagt, war ich ganz schön aufgeregt“, bekennt Joshua Jahn und ist umso erlöster, dass sein erstes Spiel für den USV Potsdam recht gut über die Bühne ging. Im Match der 2. Bundesliga mussten sich die Uni-Rugbyspieler am Samstag zwar dem haushohen Favoriten Hannover 78/08 Ricklingen erwartungsgemäß geschlagen geben und unterlagen dem Erstligaabsteiger am Ende mit 19:49. Allerdings feierte Joshua Jahn in Hannover einen Einstand nach Maß. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff schnappte sich der erst 18-Jährige als Jüngster im Team das ovale Lederei zum ersten Versuch in seinem ersten Bundesligaspiel – mit Erfolg.
Auf diesen Moment musste er vier Jahre warten. Hinter dem Neuen Palais hatte er beim USV Potsdam einst mit dem Rugbyspielen angefangen, den Traum, einmal mit den „Großen“ zu spielen, nie aufgegeben und hatte es nun geschafft. Nicht zuletzt auch, um sich in seinem Lieblingssport zu vervollkommnen, suchte er sich für sein Auslandsjahr in der elften Klasse Neuseeland als Ziel aus. „Das ist das Mutterland des Rugbysports“, erzählt der Potsdamer. „Es war ein tolles Jahr, das mich natürlich auch im Rugby etwas vorangebracht hat.“
Auf der grünen Doppelinsel spielte Joshua Jahn in der Schulauswahl und verpasste nur um Haaresbreite im Finale der Regionalmeisterschaft mit seinem Team den Titel. „Rugby hat in Neuseeland den Stellenwert wie bei uns der Fußball“, erzählt der Neue im USV-Team. „Ich habe da viel gelernt, nicht zuletzt auch im taktischen Bereich.“
Als 16-Jähriger stand Joshua vor zwei Jahren beim Aufstiegsspiel der Potsdamer „Adler“ am Spielfeldrand. Mit dem Sieg war allerdings klar, dass sein Einsatz noch ein wenig auf sich warten lässt. Denn: Anders als in der Regionalliga dürfen in der 2. Bundesliga nur Spieler eingesetzt werden, die mindestens 18 Jahre alt sind. Im vergangenen Jahr ging er dann nach Neuseeland und verabschiedete sich von seinen Mannen mit den Worten: „Steigt bitte nicht ab. Wenn ich wieder da bin, will ich mit euch in der zweiten Liga spielen.“ Die Männer um Coach Robby Lehmann versprachen es und hielten sich an die Abmachung. Den „Benjamin“ im Team hat die Mannschaft inzwischen bestens aufgenommen, denn so neu war er den alten Hasen ja auch nicht mehr. Bereits vor seinem Auslandsjahr trainierte er beim USV mit, obwohl er für Hohen Neuendorf um das Lederei kämpfte.
Am kommenden Samstag empfangen Joshuas Adler den Berliner SV 92 zum Heimspiel. Dann wird auch der Jüngste wieder auflaufen, denn schließlich will er durch gute Leistungen überzeugen und sich empfehlen. „Mein Ziel ist es, ins U 21-Nationalteam berufen zu werden“, sagt der Abiturient, der an der Lenné-Gesamtschule lernt. „Und um das zu erreichen, ist es am besten, einfach gut zu spielen.“
Henner Mallwitz
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