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Landeshauptstadt: Bei neuen Straßenbahnen mitbestimmen 23. Behindertenforum: Entscheidung Donnerstag

Von Marion Hartig Am Donnerstag ist es so weit. Der ViP entscheidet über die Zukunft der Straßenbahnen in Potsdam.

Von Marion Hartig Am Donnerstag ist es so weit. Der ViP entscheidet über die Zukunft der Straßenbahnen in Potsdam. Darüber, ob dem Stadtverordnetenbeschluss für niederflurige Straßenbahnen entsprechend zusätzlich neue Bahnen angeschafft werden oder ob die alten Tatrabahnen mit Niederflursenften für Rollifahrer, Mobilitätsbehinderte und Nutzern von Kinderwagen ausgestattet werden, erklärte gestern Karin Sadowski von den Stadtwerken beim 23. Behindertenforum im Haus der Begegnung. Der Aufsichtsrat treffe zusammen und berate welche der beiden Alternativen langfristig günstiger sei. Die Teilnehmer des Forums forderten ein Mitentscheidungsrecht, wenn es um den Kauf neuer Bahnen geht. Schließlich würden auch Fördergelder für die behindertengerechte Einrichtung fließen, meinte der ehemalige Behindertenbauftragte Uwe Högemann. Eine erste Verbesserung der derzeitigen Lage wird es für die Mobilitätsbehinderten Ende des Monats geben. Alle Combinos sollen dann bis auf weiteres wieder im Einsatz sein. Bei der gut besuchten Veranstaltung – in den Stuhlreihen saßen Vertreter der Behindertenverbände, Stadtverwaltung und Stadtpolitiker – wurde über Probleme im Bereich Wohnen und Verkehr, über Krankenkassen-Zuschüsse und Aufgaben des zukünftigen Beirats diskutiert. Thema war auch der am Montag auf PotsdamTV gesendete Beitrag „Potsdam behindertenfreundlich“. Der Sender zeigte, wie ein Rollifahrer mit Hilfe eines Potsdamer Bürgers in eine Tatrabahn hinein- und hinausbefördert wurde. Mit dem Beitrag solle nicht assoziiert werden, dass Rollstuhlfahrer sich von hilfsbereiten Umstehenden in die Bahn heben lassen sollen, stellte Elona Müller klar: „Das kann keine Lösung sein für die Beförderung von Rollifahrern.“ Die Stadt halte selbstverständlich an ihrem Anspruch fest, Niederflurbahnen bereitzustellen. „Das funktioniert sowieso höchstens bei Sportrollis“, ist sich eine Frau sicher. Solche Experimente seien aber grundsätzlich für beide Seiten gefährlich. In einer Befragung berichteten Vertreter von Gewoba und Stadtwerken über behinderungstechnische Mängel, die behoben wurden oder in Arbeit sind. Schilder und Handläufe an Straßen und Unterführungen seien angebracht, Sträucher gestutzt worden, um die Sicherheit für Behinderte zu gewährleisten. Derzeitige Mängel wurden an sie weitergegeben. Auch der vor einer Woche gewählte Behindertenbeirat stellte sich vor. Zunächst muss eine Geschäftsordnung und damit die Aufgaben des Beirates festgelegt werden, sagte Rainer Kluge, Moderator des Forums und Behindertenbeauftragter Brandenburgs. Das nächste Behindertenforum, das zweimal jährlich tagt, soll am 26. April 2005 stattfinden.

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