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Landeshauptstadt: Beim Kochen Spaß haben

Viel Zuspruch für Projekt „Gesund altern“ am Schlaatz / Neuauflage des Kurses vorgesehen

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Die älteste Teilnehmerin am Projekt „Gesund altern“ im Haus der Generationen und Kulturen am Schlaatz ist 93 Jahre alt. Als diese hörte, dass auch getanzt wird, sagte sie spontan: „Oh wie schön, aber mich nicht vergessen.“

Seit zwei Monaten besteht das Projekt bereits, derzeit geht es um gesunde Ernährung. „Wir wissen zwar, dass die Menschen immer älter werden, viel weniger wissen wir über ihre Gesundheit“, sagt Marika Steiger. Die Gesundheitsberaterin gibt den Kursteilnehmerinnen Tipps zur gesunden Ernährung. „Es geht nicht allein um Theorie, sondern auch darum, dass die Menschen selbst etwas ausprobieren“, sagt sie. Und so wird Getreide gemahlen, Gemüse geputzt, Petersilie gehackt und Salatsauce gemixt. „Ich hätte nicht gedacht, dass das gemeinsame Kochen soviel Spaß macht“, bemerkt eine Teilnehmerin und spricht dabei den meisten aus dem Herzen.

30 ältere Menschen aus dem Schlaatz nehmen in zwei Gruppen an den 14-tägigen Veranstaltungen teil. „Wir freuen uns besonders, dass so viele Migranten dabei sind“, sagt Friedrich Reinsch, Geschäftsführer des Vereins soziale Stadt. Für die meist Russisch sprechenden Leute steht eine Dolmetscherin zur Verfügung. Die Ernährungsexpertin setzt voll auf vegetarische Kost und empfiehlt, zuerst die Salate mit den unzerstörten „Vitalstoffen“ zu sich zu nehmen, ehe der warme Eintopf folgt. Sie will ein bestimmtes Grundwissen über Ernährung vermitteln. „Bei dem riesigen Angebot von 25 Brot- und 30 Käsesorten fällt es den meisten schwer, sich zu orientieren“. Sie wolle es daher erleichtern, sich besser in den Angeboten der Lebensmittelindustrie zurechtzufinden. Das Ganze solle auch Freude machen und sinnliches Erleben bringen. Darüber hinaus seien die Gespräche wichtig, sagt die Projektverantwortliche Ilona Lange. Neben dem Kochen gehe es in anderen Kurseinheiten um medizinische Probleme und körperliche Fitness. Eine Tanzpädagogin ist unter anderem für Letztere tätig. Laut Reinsch werde die Wirksamkeit der Teilnahme für jeden Einzelnen messbar gemacht. Das geschehe dadurch, dass am Beginn und am Ende des 30 Wochen dauernden Projektes von jedem Teilnehmer die Körperwerte erfasst würden. „Das motiviert zum bewussten und aktiven Umgang mit dem eigenen Körper und mit der Gesundheit“. Wenn es nach Friedrich Reinsch ginge, würde es nach dem Auslaufen des jetzigen Projektes eine Neuauflage geben, zumal die laufenden Veranstaltungen ausgebucht sind. 12 000 Euro kostet den Veranstalter der 30-wöchige Kurs. Außer dem Verein soziale Stadt fördert ihn das städtische Gesundheitsamt und Stadtkontor Babelsberg. Das Haus der Generationen und Kulturen am Milanhorst 9 steht laut Reinsch auch nach Ende des „begleitenden Trainings“ selbst organisierten Gruppen zur Verfügung. Für eine Neuauflage des Projektes in gleicher Qualität sei jedoch eine gesonderte Finanzierung erforderlich.Günter Schenke

Günter Schenke

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