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Landeshauptstadt: Beißender Rauch, meterhohe Flammen

Erneut Großbrand auf dem Recyclinghof: 400 Tonnen Kunststoff fingen Feuer

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Industriegebiet - Mit enormer Hitzeentwicklung, beißendem Rauch und bis zu zehn Meter hohen Flammen hatten die Einsatzkräfte in der Nacht zu gestern auf dem Wertstoffhof der Firma Alba zu kämpfen. Rund 400 Tonnen gepresste Kunststoffverpackungen hatten auf dem Gelände im Industriegebiet Feuer gefangen. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Um 22.59 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle der Feuerwehr ein. „Die Jungs waren schnell vor Ort“, sagte Uwe Küber, Technischer Geschäftsführer der Alba Recycling GmbH, den PNN. Mit insgesamt 22 Fahrzeugen und 76 Feuerwehrleuten sei man am Einsatzort gewesen, erklärte der Bereichsleiter Gefahrenabwehr, Dirk Häusler. Dabei habe die Berufsfeuerwehr aus Potsdam und Babelsberg Verstärkung von den Freiwilligen Wehren aus Drewitz und Klein Glienicke sowie aus Rehbrücke, Saarmund und Nuthetal bekommen. Um 8.35 Uhr seien die Kameraden wieder abgerückt. Das Feuer war gelöscht. Ein hartes Stück Arbeit, wie der Feuerwehrmann erklärte. Zunächst habe man mit Löschschaum versucht, die Flammen zu ersticken. „In den gepressten Ballen ist aber noch genug Luft eingeschlossen, die das Feuer immer wieder mit Sauerstoff versorgt“, sagte Häusler. Deshalb habe man außerdem die brennenden von den nicht brennenden Kunststoffballen getrennt und den benachbarten Baumarkt abgespritzt, damit die Flammen nicht übergreifen. Acht Feuerwehrmänner, die besonders dicht am Brandherd im Einsatz waren, hätten sich mit so genannten Pressluftatmern gegen den giftigen Rauch geschützt, so der Bereichsleiter. Alle übrigen hätten außerhalb des Gefahrenbereichs das Feuer bekämpft und keine Gasmasken tragen müssen. Außerdem sei der Qualm nach oben abgezogen, da es in der Nacht nahezu windstill war. Es sei niemand zu Schaden gekommen.

Der entstandene Sachschaden allerdings ist erheblich. Die verbrannten 400 Tonnen Leichtverpackungsmaterial hätten einen Wert von rund 150 000 Euro gehabt, schätzte Alba-Geschäftsführer Küber. Es ist der bereits dritte Brand auf dem Gelände der Wertstoffsortieranlage innerhalb der vergangenen zehn Monate. In allen drei Fällen ermittelt Potsdams Kriminalpolizei wegen des Verdachts der Brandstiftung. Ob tatsächlich jemand nachgeholfen hat, darüber will der Alba-Geschäftsführer nicht mutmaßen. Das sei Aufgabe der Polizei. Allerdings, so sagt Küber, „brennt das Zeug nicht von alleine.“ Zwar werde der Recyclinghof in einem Drei-Schicht-System von einer Sicherheitsfirma bewacht, erklärte er. Trotzdem könne man mit einem Brandbeschleuniger schnell ein Feuer auslösen. Erkenntnisse über einen möglichen Tatverdächtigen lägen der Polizei nicht vor, teilte diese gestern mit und bittet deshalb die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll sich an die Polizeiwache Potsdam-Mitte, Tel.: (0331) 55081224 oder jede andere Polizeidienststelle wenden. Bereits im vergangenen Jahr hatte Alba zur Ergreifung der Täter eine Belohnung über 5000 Euro ausgesetzt.

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