ATLAS: Beklemmend
Rund 70 Jahre dauerte die Odyssee – jetzt sind sie zurück: Vier Gemälde konnte die Schlösserstiftung am Mittwoch wieder vorstellen, erfreut über die teils auf abenteuerlichen Wegen wieder nach Potsdam gekommenen Werke. Zwei Besitzer überließen Gemälde sogar freiwillig und kostenlos, als sie von der Herkunft erfuhren.
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Rund 70 Jahre dauerte die Odyssee – jetzt sind sie zurück: Vier Gemälde konnte die Schlösserstiftung am Mittwoch wieder vorstellen, erfreut über die teils auf abenteuerlichen Wegen wieder nach Potsdam gekommenen Werke. Zwei Besitzer überließen Gemälde sogar freiwillig und kostenlos, als sie von der Herkunft erfuhren. Das sind großzügige und ganz und gar nicht selbstverständliche Gesten. Die Freude darüber ist trotzdem nicht ungetrübt – und das nicht, weil sich der Großteil der 3000 Kunstwerke, die im Zweiten Weltkrieg aus Potsdam „verbracht“ worden sind, wie es diplomatisch heißt, immer noch im Ausland befindet. Bei der sogenannten Beutekunst ist immer auch ein beklemmendes Gefühl im Spiel – erinnert sie doch daran, welche Schuld die Deutschen im Zweiten Weltkrieg auf sich geladen und wie viel Leid sie europaweit angerichtet haben. Die vier zurückgekehrten Gemälde sind zwar dieselben, die einst bei Friedrich II. im Schloss hingen – aber gleichzeitig auch nicht. Denn sie haben noch eine ganz andere Geschichte zu erzählen.
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