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„Such a Minsk“ nennt die belarussische Künstlerin Rufina Bazlova die von ihr entworfenen Fahnen vor dem Kunstmuseum.

© Andreas Klaer

Belarus-Dokumentation am blu? : Nächste Idee für den Minsk-Ausblick

Manfred Kruczek vom Forum-Verein wünscht sich eine Auseinandersetzung mit dem Unrechtsregime. Das Kunstmuseum Minsk zeigt mit belarussischer Künstlerin Flagge.

Politisches Statement für die Schwimmbad-Rückwand: In der Debatte um die Gestaltung der Rückwand des blu regt Manfred Kruczek vom Forum-Verein zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte eine Projektion an, die die Menschenrechtsverletzungen in Belarus thematisiert.

Kruczek erinnerte gegenüber den PNN an einen vom Forum-Verein angeregten und von Stadtpräsident Pete Heuer (SPD) eingebrachten Antrag an die Stadtverordnetenversammlung, dem der Hauptausschuss in einer geänderten Variante im März zustimmte. Anliegen des Vereins war es, im Kunstmuseum Minsk der durch den Namen und die Geschichte bestehenden Verbundenheit mit Belarus Rechnung zu tragen - auch mit einer öffentlichen Positionierung zur Menschenrechtssituation in dem autokratischen Regime.

Blick von der Terrasse des Kunstmuseums Minsk auf die Rückwand des blu-Schwimmbades.

© Ottmar Winter

Mit dem Ursprungsantrag hätte der Oberbürgermeister aufgefordert werden sollen, an das Museum heranzutreten und „eine zusätzliche Nutzung als Ort des Kontaktes nach Belarus und Minsk zu ermöglichen“. Beschlossen wurde aber nur eine abgeschwächte Variante, wonach die Stadt kulturelle und zivilgesellschaftliche Initiativen zum Austausch „nach Möglichkeit“ unterstützen soll.

Panzerstickerei auf Selenskyi-Hemd: Belarussische Künstlerin entwarf auch Flaggen fürs Minsk

Den Bezug zu Belarus zieht das Museum Minsk aktuell über die drei vor dem Gebäude wehenden Fahnen: Sie wurden von der belarussischen Künstlerin Rufina Bazlova gestaltet. Bazlova, die im Exil in Tschechien lebt, dokumentiert die Proteste in ihrem Heimatland künstlerisch im Stil traditioneller Vyshivanky-Kreuzstichstickereien.

Protest im Kreuzstich: Die Fahnen vor dem Museum Minsk gestaltete die belarussische Künstlerin Rufina Bazlova.

© Andreas Klaer

Tragetaschen mit ihren Motiven sind auch im Minsk-Museumsshop erhältlich. Ihre Arbeit erhielt im August große Aufmerksamkeit, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anlässlich der Woche der Unabhängigkeit ein von ihr gestaltetes und unter anderem mit Panzern besticktes Hemd trug.

Der Umgang mit der blu-Brandwand ist seit Eröffnung des Kunstmuseums Minsk Stadtgespräch. Das Bad verstellt prominent den Blick vom Museum und den Minsk-Terrassen aus auf die Stadt. Die Stadtwerke hatten auf PNN-Anfrage angekündigt, dass sie gemeinsam mit der Plattner-Stiftung und der Stadt bis zum Sommer 2023 einen Vorschlag für die Gestaltung der Wand erarbeiten wollen.

Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner hatte vor der Einweihung die Nutzung als Projektionsfläche für Videoinstallationen ins Spiel gebracht. Vom Potsdam Museum kam der Vorschlag einer Gestaltung mit einem historischen Stadtpanorama. Besucher am Eröffnungswochenende plädierten für eine Fassadenbegrünung.

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