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Landeshauptstadt: Beratung zur Pflege

Pflegestützpunkt der Stadt wird rege genutzt

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Nauener Vorstadt - Im Pflegestützpunkt in der Jägerallee 2 wird der Andrang größer: Die Zahl der monatlichen Beratungen sei von monatlich etwa 60 im Eröffnungsjahr 2010 auf derzeit 90 bis 95 angewachsen, sagte Sozialberaterin Angelika Schulz am gestrigen Dienstag bei einem Informationsbesuch der Potsdamer CDU-Kreischefin und Parlamentischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Katherina Reiche.

Seit Juli 2008 besteht ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf individuelle Pflegeberatung. „Mit den Informationen und Beratungen sollen pflegende Angehörige entlastet, unerwünschte Heimunterbringungen verhindert und auf ehrenamtliche Angebote hingewiesen werden. Weiterhin erhalten Menschen Unterstützung, um möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung leben zu können“, heißt es auf einem Faltblatt der Potsdamer Einrichtung. „Wir beraten nicht nur im Büro, wir machen auch Hausbesuche“, erwähnt Schulz. Die Sozialberaterin ist gemeinsam mit Pflegeberaterin Manuela Brockmeier im Stützpunkt tätig.

„Jeder, der zu uns kommt, findet sich gut aufgehoben und kann seine Probleme darstellen“, sagt Schulz. Die häufigsten Fragen: Was kostet die Pflege? Was sind Pflegestufen? Wo muss ich einen Antrag stellen? Ein Drittel der Beratungen dreht sich um Pflegeprobleme für Menschen, die keinen Anspruch auf eine Pflegestufe nach dem Sozialgesetz haben. Wie Brockmeier erläutert, bedarf es in diesen Fällen der Information zum Beispiel über ehrenamtliche Möglichkeiten sowie überdie Kosten bei Insanspruchnahme professioneller Hilfe. „Viele wissen nicht, dass es Leistungen nach Paragraph 45 des Pflegegesetzes nur nach Antragstellung gibt, da helfen wir.“

Jörg Gantzer, bei für die Innungskrankenkasse (IKK) die Verträge für die Pflegestützpunkte im Land aushandelt, berichtet, dass als Beraterinnen in der Regel Fachkräfte der Pflegekassen gewonnen werden. Diese verfügten über die notwendige soziale und gesetzliche Kompetenz. Insgesamt seien im Land Brandenburg 19 Pflegestützpunkte vorgesehen. In einigen Landkreisen sowie in Frankfurt (Oder) würden diese noch 2011 geschaffen.

Im Ausstellungsraum des Pflegestützpunktes sind die gängigsten Pflege-Hilfsmittel vom vielfach steuerbaren Pflegebett über den Einkaufs-Rolli bis zum Treppensteigegerät für Rollstuhlfahrer ausgestellt. Die Beraterinnen informieren ihre Klienten über die Kostenbeteiligung sowie über die Befreiung von einer Zuzahlung. Ein besonderer Beratungsbedarf besteht offenbar bei der Inanspruchnahme von Sachleistungen. Schon in der Pflegestufe eins, das betrifft „erheblich Pflegebedürftige“, bestehe ein Anspruch auf Sachleistungen bis 420 Euro monatlich. Bei Schwerstpflegebedürftigen könne der Betrag bis auf 1470 Euro monatlich steigen. Günter Schenke

Pflegestützpunkt Potsdam, Haus 2, Jägerallee 2-4, Tel.: (0331) 289 22 10 oder (0331) 289 22 11.

Günter Schenke

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