Landeshauptstadt: Bergmann-Klinikum erweitert Psychiatrie
Psychiatrische Tagesklinik öffnet in der Innenstadt / Station für psychisch kranke Senioren geplant
Stand:
Babelsberg - Die Psychiatrie des Bergmann-Klinikums wird erweitert. Für das kommende Jahr ist die Eröffnung einer psychiatrischen Tagesklinik mit 20 Plätzen in der Innenstadt geplant. Außerdem soll 2009 eine Station für psychisch kranke Ältere entstehen. Das sagte Christian Kieser, der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums „Ernst von Bergmann“, gestern am Rande des 12. Psychiatrie-Sommerfestes in der Aue.
Grund für die geplanten Erweiterungen ist der „hohe Bedarfsdruck“, wie Kieser den PNN erklärte: „Die Auslastung ist sehr hoch.“ Die vier Stationen der einzigen Psychiatrie Potsdams seien „häufig“ mit ein bis zwei Patienten pro Station überbelegt. Insgesamt 84 vollstationäre und 25 teilstationäre Plätze gibt es momentan in der erst 1992 entstandenen Abteilung. Darüber hinaus kümmern sich die rund 80 Mitarbeiter um 350 ambulante Patienten pro Quartal, so Kieser.
Die neue Tagesklinik soll am Haupthaus des Bergmann-Klinikums in der Charlottenstraße entstehen, erklärte Kieser. „Das ist sehr gut“, so der Chefarzt. Denn durch die zentrumsnahe Lage verkürze sich der Zugangsweg und die Aufnahmeschwelle für Betroffene sinke. „Dadurch können wir Patientengruppen erreichen, die sonst nicht angemessen betreut werden konnten“, sagt Kieser.
Welche Räume dafür im Klinikum zur Verfügung gestellt werden, darüber werde „in den kommenden Wochen und Monaten“ noch verhandelt, sagte Kieser. Mit der Erweiterung soll es auch mehr Mitarbeiter geben. Der genaue Rahmen dafür sei ebenfalls Verhandlungssache.
Auch die Einrichtung einer Gerontopsychiatrie für Ältere ist noch in der Planungsphase. Das Klinikum kooperiere dafür mit dem Netzwerk „Älter werden in Potsdam“. In der neuen Abteilung sollen vor allem Demenzpatienten versorgt werden. Dafür wird laut Kieser neben neuen stationären Plätzen auch eine „komplexe ambulante Betreuung“ notwendig. Denn die Betroffenen sind auch nach Verlassen der Klinik pflegebedürftig. Aufgrund des demografischen Wandels werde sich die Patientenzahl in Seniorenbereich „weiter erhöhen“.
Laut dem aktuellen Behindertenbericht der Stadt gelten 2505 Potsdamer als psychisch krank. Sie machen damit den größten Teil der insgesamt rund 10 000 Schwerbehinderten aus. Jana Haase
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: