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Landeshauptstadt: Bergmann-Klinikum stellt sich neu auf

Wandel zum Gesundheitspark / Neue Logos / Gesundheitszentrum wird Poliklinik / Kita ab April

Stand:

Auf dem Weg der Umwandlung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ zu einem modernen Gesundheitskonzern erreicht das Potsdamer Großkrankenhaus in diesem Jahr wichtige Etappenziele: Bereits am 1. April eröffnet das Klinikum eine eigene Betriebskita für Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. Die Betreuungszeit erstreckt sich zwischen 6 und 18 Uhr. Im Juli feiert das 1000-Betten-Krankenhaus die Fertigstellung seines neuen Perinatalzentrums, eine Neugeborenen-Station. Und ab 1. Oktober werden die acht derzeit in der Sanierung befindlichen Operationssäle wieder in Betrieb genommen, so dass das kommunale Großkrankenhaus mit den vier OP-Sälen des neuen Operationszentrums über zwölf zentrale OP- Säle verfügt. Ebenfalls im Herbst wird eine Palliativstation zur Betreuung unheilbar Kranker mit acht Palliativbetten eröffnet. Dies geschehe ohne Extra-Zuschüsse vom Land Brandenburg, wie Klinikums-Geschäftsführer Steffen Grebner und der ärztliche Direktor Prof. Hubertus Wenisch gestern bei der Vorstellung der neuen Logos für das Klinikum und seine Tochtergesellschaften betonten.

Die neuen Logos sollen den Wandel des Klinikums zu einem Gesundheitspark signalisieren, der Konzentration vieler Angebote unter einem Dach. Gesundheitspark ist ein Begriff, der nicht so gewaltig klingt wie etwa Gesundheitskonzern, erläuterte Grebner. Zentrale Dachmarke bleibt der Name des bedeutenden Chirurgen Ernst von Bergmann. Die Bezeichnung ist in Potsdam gut eingeführt, erklärt Grebner: „Man geht ins Bergmann.“ Prof. Dr. Wenisch, Chirurg vom Fachgebiet her, findet es „toll, dass unser Haus nach einem großen Chirurgen benannt ist“.

Dem Namen Ernst von Bergmann wird in einer Unterzeile der jeweilige Name der Tochtergesellschaft beigefügt. Abgerundet wird das Logo jeweils durch eine Ecke, die unterschiedlich gefärbt ist. Für das Klinikum selbst steht blau, die Senioreneinrichtungen sind gelb, der Service und das Catering rot. Die grüne Farbe ist dem Gesundheitszentrum vorbehalten, das künftig wieder Poliklinik heißen wird. Die Poliklinik ist für alle ehemaligen DDR-Bürgern ein bekannter Begriff für eine zentrale ambulante Einrichtung, an der Fachärzte verschiedener Spezialgebiete praktizieren. Doch auch Prof. Wenisch hat „jahrelang in einer Poliklinik gearbeitet“, wie er gestern bekannte. In der alten Bundesrepublik hätten sich nur ambulante Einrichtungen Poliklinik nennen dürfen, die an einer Universitätsmedizin angegliedert sind. Prof. Wenisch: „Der Begriff schmückt uns sehr.“ Klinikumschef Grebner verweist zudem auf den international geläufigen englischen Begriff „Policlinics“. Ursprung des Wortes ist das griechische Poly, was viel oder vielfältig bedeutet. An der Potsdamer Poliklinik in der Hebbelstraße sind 21 verschiedene Fachärzte beschäftigt; insgesamt arbeiten dort 100 Mitarbeiter.

Die Einrichtung einer Palliativmedizin erfolgt laut Geschäftsführer Grebner „ohne jede Renditeerwartung“. Sie dennoch zu etablieren „liegt in unser Verantwortung als kommunales Krankenhaus“, so Grebner. Und weiter: „Alle Onkologen wissen, dass die bisherige Betten-Zahl im Land nicht ausreicht.“ Das Bergmann-Klinikum habe „die größte onkologische Abteilung in Brandenburg“, so Prof. Wenisch: „Wenn wir es nicht machen, macht es keiner.“

Und noch eine Neuigkeit aus dem Klinikum ist in der Zeit von Tarifstreitigkeiten in anderen Branchen erwähnenswert: Seit Januar bekommen Grebner zufolge alle nichtärztlichen Mitarbeiter 3,11 Prozent mehr Gehalt.

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