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Wahlkampf in Potsdam: Beschädigt, beschmiert, beklebt
Die CDU hat Anzeige erstattet: Sie zählt deutlich mehr zerstörte Wahlplakate in Potsdam als noch vor vier Jahren. Auch die anderen Parteien sehen das Problem.
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Im Bundestagswahlkampf in Potsdam werden so viele Plakate beschädigt, beschmiert oder zerstört wie noch nie. Das sagten Vertreter von CDU und SPD am Donnerstag den PNN. „So schlimm war das bisher in keinem Wahlkampf“, sagte Karl-Heinz Kollhof, Kreisgeschäftsführer der Union. Die CDU habe bereits etliche Anzeigen bei der Polizei erstattet.
Auch Norbert Kunz, der den Wahlkampf von SPD-Kandidatin Andrea Wicklein leitet, hat „sehr viel mehr“ verschmierte oder auch beklebte Plakate bemerkt als noch vor vier Jahren – „vor allem im Zentrum, am Stern und in Babelsberg“. Teilweise sei jedes dritte Plakat betroffen. Neuerdings würden Unbekannte dazu gezielt lange Pinocchio-Nasen oder Sprechblasen mit „blabla“ auf die Plakate der Direktkandidaten kleben.
Bei der Polizei ist das Phänomen beschädigter Wahlplakate bekannt – allerdings gibt es laut Sprecherin Ingrid Schwarz keine statistische Vergleichsmöglichkeit zu früheren Wahlkämpfen: „Dazu können wir objektiv nichts berichten.“
Strafanzeigen würden jedenfalls in den meisten Fällen ins Leere laufen, berichteten Wahlkämpfer wie Grünen-Kreischef Uwe Fröhlich: „Die Zerstörungswut ist teilweise ganz schön groß.“ So lässt sich über die Täter nur spekulieren. Linke-Kandidat Norbert Müller sagte den PNN, gerade die Plakate seiner Partei seien häufig mit rechtsextremen Aufklebern verunstaltet worden. FDP-Direktkandidatin Jacqueline Krüger sagte, gerade für die ehrenamtlichen Wahlkampfhelfer der Parteien seien zerstörte Plakate ein Schlag ins Gesicht: „Das kostet Kraft, Zeit, Nerven und letztlich auch Geld.“
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