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Landeshauptstadt: Besetzer geben Foyer frei

Doch jetzt soll Protest auf Campus ausgedehnt werden / Scharfe Kritik an Uni-Leitung

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Sanssouci - Die protestierenden Studenten der Universität Potsdam haben die Foyer-Räume des Audimax’ verlassen. Nach einem Gespräch mit Uni-Präsidentin Sabine Kunst und Staatssekretär Martin Gorholt hatten sie das Foyer am Freitag freigegeben. Drei Alternativ-Angebote der Uni lehnten die Besetzer ab. Die Räume seien unter anderem aus Platzgründen nicht tragbar. Die Besetzer verlangen indes, bis Montag die Schlüssel für die Foyer-Räume ausgehändigt zu bekommen. Der Uni-Leitung warfen sie „destruktive Verhandlungsweise“ vor. Die Uni-Leitung erklärte erneut, dass die Foyerräume nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Räume seien bis Semesterende für Veranstaltungen gebucht.

Die Studierenden hatten rund zehn Wochen Räume der Uni besetzt gehalten, um für bessere Studienbedingungen zu protestieren. Sie suchen derzeit nach Räumen, in denen sie dauerhaft eine Streikzentrale zur politischen Arbeit einrichten können. Die Angebote der Uni waren nur bis Semesterende befristet. Die Besetzer hatten gestern ein Schreiben auf ihre Homepage gestellt, in dem sie die Universität scharf kritisieren. Die Dialogbereitschaft des Präsidiums sei von Ignoranz und dem Willen zum Aussitzen und Ausweichen geprägt. Das anfangs von der Uni-Leitung gemachte Angebot, die Foyerräume zu nutzen, habe sich als „Farce“ entpuppt, der „Runde Tisch“ mit Studierendenvertretern sei beständig verzögert worden. „Eine Politik des Aussitzens betrachten wir als Sabotage des gemeinsamen Dialogs“, schreiben die Besetzer in dem mit „kämpferischen Grüßen“ unterzeichneten Papier. Sollten sie nicht die Foyerräume nutzen können, wollen sie den Protest auf dem Campus ausweiten, hieß es gestern. Ob davon auch der Neujahrsempfang am Montag betroffen sein wird, wollte man nicht sagen.

Die Hochschule wies die Anschuldigungen zurück. Offensichtlich gebe es ein Kommunikationsproblem innerhalb der Besetzer-Gruppe. Das Angebot der Foyerräume vor den Weihnachtstagen sei rechtzeitig Personen aus dem Besetzerkreis bekannt gewesen. Die Behauptung, dass es ein Ultimatum von nur einem Tag gegeben habe, sei falsch. Auch dass die Uni-Leitung den „Runden Tisch“ verzögert habe, sei nicht richtig. Die Verzögerung sei vielmehr durch die Besetzer selbst entstanden. Jan Kixmüller

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