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ATLAS: Besonnen

Natürlich hat der Journalist Constantin Schreiber mit seiner Schilderung eines Freitagsgebets in Potsdam eine Debatte angestoßen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt förderlich für die Suche nach dem Standort für eine Moschee in der Stadt wirkt. Allerdings ist die Diskussion um Gebetsräume für Muslime deutschlandweit schwierig, oft hoch emotional.

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Natürlich hat der Journalist Constantin Schreiber mit seiner Schilderung eines Freitagsgebets in Potsdam eine Debatte angestoßen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt förderlich für die Suche nach dem Standort für eine Moschee in der Stadt wirkt. Allerdings ist die Diskussion um Gebetsräume für Muslime deutschlandweit schwierig, oft hoch emotional. Insofern ist die weitgehende Sachlichkeit in Potsdam bisher begrüßenswert. Mit Ausnahme der AfD gibt es hier keine Partei, die sich der Suche nach einem größeren Standort für eine Moschee verschließt, der im Sinne der Integration vieler geflüchteter Muslime in Potsdam geboten ist. Dennoch – das ist Schreibers Verdienst – hat seine Dokumentation der Freitagspredigt die Stadtgesellschaft gezwungen, sich klar zu positionieren, dass ein liberaler Islam in Potsdam gewünscht wird, der sich nicht abschottet. Die Gemeinde kommt dem entgegen, Predigten werden (hoffentlich bald) veröffentlicht und ins Deutsche übersetzt. Es wäre wichtig, dass jetzt auch der Begriff „Lügenreporter“, den der Potsdamer Imam in Bezug auf den Journalisten Schreiber verwendet hatte, glaubwürdig wieder aus der Debatte verschwindet. Jenseits dessen aber ist der Rahmen mit Segen der Stadtspitze abgesteckt: Eine Moschee muss her. Und die Besonnenheit muss erhalten bleiben.

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