Landeshauptstadt: Besser einkaufen und parken
Innenstadt und Zentrum Ost dürften ihre vordere Wohlfühl-Position behaupten
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Innenstadt und Zentrum Ost dürften ihre vordere Wohlfühl-Position behaupten Von Günter Schenke Die schlechteste Note bei der PNN-Aktion „Wohlfühlen in Potsdam“ gab es im Jahre 2002 im Stadtgebiet Innenstadt/Zentrum Ost für die nicht ausreichenden Parkmöglichkeiten: am Humboldtring die Note 3,4 und in der Innenstadt die Note 4,3. Im Bereich der barocken Stadterweiterung ist es besser geworden. Die Brandenburger Straße wird flankiert von Parkhäusern. Unter dem Luisenplatz befindet sich eine der schönsten Tiefgaragen überhaupt, doch deren unterste Etage steht meist leer. Die Autofahrer scheuen die Parkgebühren. Auf dem Gelände der Stadtverwaltung an der Hegelallee befindet sich das neue Karstadt-Parkhaus. Obwohl hier die Gebühren moderater sind, bleibt der größte Teil der Stellplätze frei. Lieber suchen sich die Autofahrer einen 50-Cent-Platz auf der südlichen Hegelallee oder vermehren den Park-Suchverkehr in der Gutenbergstraße. Der Parkplatz-Rest der Mittelpromenade an der Hegelallee gehört ebenfalls zu den stark frequentierten Stellplätzen der Innenstadt – nicht mehr lange, denn er wird wie die übrige Hegelallee-Promenade zur Grünfläche. Unterschiedlicher konnte die Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten zwischen Zentrum Ost und Innenstadt 2002 nicht ausfallen. Im Zentrum Ost gab es die Note 1,4 und in der Innenstadt mit der Note 2,6 fast eine Drei. Und das für Einkaufsstraßen – ein Armutszeugnis. Doch hier ist die Wende in Sicht: Am 9. März eröffnet die Karstadt Immobilien AG & Co. KG, eine Tochter der Karstadt-Quelle AG, ein innerstädtisches Handels- und Dienstleistungscenter unter der Bezeichnung „Stadtpalais Potsdam“. Unter Erhalt der denkmalgeschützten Warenhaus-Fassade entsteht eine moderne Shopping-Meile, die sich von der Brandenburger Straße bis zur Dortustraße hinzieht. Hier ist bereits auf fünf Etagen eine Mietfläche von 17000 Quadratmetern entstanden. Vorgesehen ist ein Mix aus Handels- und Dienstleistungseinrichtungen. Auf rund 11000 Quadratmetern ist ein Karstadt-Kaufhaus, das Waren im mittel- und hochwertigen Bereich anbietet, angesiedelt. Ein Selbstläufer werde die Innenstadtentwicklung nach Eröffnung des Stadtpalais jedoch nicht, meint der Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Innenstadt“ Wolfgang Cornelius. Schwachpunkt bleibt dabei die Parksituation. Zwar entstanden im Parkhaus an der Hegelallee 477 Stellplätze, aber auf den Parkdecks des Sterncenters sind es über 2000, die noch dazu zum Nulltarif nutzbar sind. Die guten Noten, welche die Bewohner rund um den Humboldtring den Einkaufsmöglichkeiten gaben, ist vor allem der Existenz der Bahnhofspassagen mit Kaufland und andern Märkten zu verdanken. Das Spannungsverhältnis zwischen den Altstadt-Händlern und den Bahnhofspassagen besteht nach wie vor. Nicht ohne Grund arbeitet das Management der Bahnhofspassagen nicht in der AG Innenstadt mit. Nach dem ursprünglichen Vertrag sollten am Bahnhof nur Sortimente angeboten werden, die der Einzelhandel im Zentrum nicht deckt. „Die Bahnhofspassagen haben sich nicht an die ursprüngliche Vereinbarung gehalten“, sagt Cornelius. Und: „Sie verfolgen ein stadtfeindliches Konzept.“ Insgesamt dürfte sich die Wohnzufriedenheit in der Innenstadt und im Zentrum Ost in den letzten drei Jahren nicht von der Spitzenposition wegbewegt haben. Das Zentrum Ost gehört zu den ersten komplett sanierten und modernisierten DDR-Neubaugebieten überhaupt und die Sanierung der Innenstadt ist weiter vorangekommen. Mit der Erweiterung des Sanierungsbereiches am Werner-Alfred-Bad ist zudem ein weiterer bisher vernachlässigter Bereich hinzugekommen. Mit seniorengerechten Wohnungen und einem Ärztehaus hinter der historischen Fassade des Stadtbades kommt der dort tätige Bauherr einem Bedürfnis entgegen, das so zum Beispiel im Zentrum Ost nicht gedeckt ist. Die nächste Folge „Wohlfühlen in Potsdam 2005“ erscheint am 10. Februar und beschäftigt sich mit dem Planungsgebiet Potsdam Nord.
Günter Schenke
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