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ATLAS: Besser scheitern

Der Literaturnobelpreisträger Samuel Beckett hat einmal gesagt: „Immer versucht. Immer gescheitert.

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Der Literaturnobelpreisträger Samuel Beckett hat einmal gesagt: „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“ Das passt zum Versuch der Potsdamer Stadtverwaltung, nach zwei Niederlagen noch einmal zu probieren, die Sonntagsöffnungszeiten in Potsdam auszuweiten – gegen den Widerstand des Sozialministeriums. Das Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Wohlgemerkt: Es geht bei den Potsdamer Plänen nicht darum, dass Verkäufer an möglichst vielen Sonntagen pro Jahr an der Kasse stehen sollen. Dafür sorgt, dass pro Stadtteil nur maximal sechs Sonntage zum Einkaufen da sein sollen: ein nachvollziehbarer Ansatz. Damit hätten gerade die Potsdamer einige wenige Tage mehr, an denen sie wirklich Zeit haben, ein paar Stunden einkaufen zu gehen. Der Streit darüber geht nun in die nächste Runde, nachdem die Stadt schon zweimal nach Druck aus dem Sozialministerium einknickte. Dort herrscht die Auffassung: Potsdam darf nur sechs Einkaufssonntage pro Jahr anbieten – und zwar jeweils nur im gesamten Stadtgebiet. Andere Kommunen in Brandenburg scheren sich darum längst nicht mehr. Die Stadtverwaltung sollte nach zwei Niederlagen nun das Motto beherzigen: Alle guten Dinge sind drei. Und ihre Regelung notfalls auch vor Gericht verteidigen. Für die Potsdamer Verbraucher und Händler. Und mit dem Risiko des Scheiterns – dann zumindest hätte man dann Rechtsklarheit in ganz Brandenburg. Das wäre das Gute an einem Scheitern.

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