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Landeshauptstadt: Beste Chancen auf Lola-Ehrungen

Beim Deutschen Filmpreis 2012 geht die Hauptstadtregion mit 46 Nominierungen ins Rennen

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Es ist ein neuer Nominierungsrekord: Beim diesjährigen Deutschen Filmpreis liegen Filme aus Berlin-Brandenburg klar an der Spitze. Die Gala zur Preisverleihung am 27. April im Berliner Friedrichstadtpalast könnte zu regelrechten Babelsberg-Festspielen werden. Das Medienboard Berlin-Brandenburg, die gemeinsame Filmförderung beider Länder, freute sich über satte 46 Lola-Kandidaten – so viel wie bislang noch nie. Insgesamt 15 Filme aus der Hauptstadtregion haben damit Chancen auf einen der begehrten Preise. In elf der insgesamt 16 Preiskategorien wird der Wettbewerb sogar ausschließlich unter Filmen aus der Hauptstadtregion abgemacht. Die Preisanwärter wurden am Freitag in Berlin bekannt gegeben.

Angeführt wird das Feld von Christian Petzolds „Barbara“ mit acht Nominierungen. Das DDR-Drama, das im brandenburgischen Kirchmöser gedreht wurde, war bereits bei der Berlinale ausgezeichnet worden. Jeweils sieben Nominierungen gibt es für das Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ des Potsdamer Regisseurs Andreas Dresen sowie für den komplett im Studio Babelsberg entstandenen Shakespeare-Thriller „Anonymus“ von Roland Emmerich. Zudem ist David Wnendt, Absolvent der Babelsberger Filmhochschule „Konrad Wolf“ (HFF), mit seiner bereits hochgelobten Neonazi-Studie „Kriegerin“ dreifach nominiert.

Besonders erfreulich an der Lola: Bereits die Nominierung zahlt sich kräftig aus. Jeweils 250 000 Euro gibt es für eine Nominierung in der Kategorie „Programmfüllende Spielfilme“, in die es alle vier genannten Filme geschafft haben. Über zusätzlich je 10 000 Euro Nominierungssumme können sich unter anderem die Hauptdarsteller Steffi Kühnert und Milan Peschel („Halt auf freier Strecke“), Alina Levshin („Kriegerin“) und Ronald Zehrfeld („Barbara“) freuen. Die gleiche Summe geht an Szenenbildner Sebastian Krawinkel vom Studio Babelsberg für seine „Anonymus“-Kulissen – Krawinkel hatte auf dem Studiogelände unter anderem das legendäre Globe-Theatre nachbauen lassen.

Nominiert sind auch der Potsdamer Filmschnittmeister Jörg Hauschild („Halt auf freier Strecke“), Andreas Dresens Drehbuch-Co-Autorin Cooky Ziesche und der HFF-Professor Martin Steyer, der gemeinsam mit Andreas Mücke-Niesytka und Dominik Schleier die Tongestaltung für „Barbara“ verantwortete – für Steyer wäre es bereits die dritte Lola.

Auch die Berliner Kostümbildnerin Lisy Christl („Anonymus“) geht ins Rennen um den Preis – sie war für ihre Arbeit in dem Emmerich-Film bekanntlich auch für den diesjährigen Oscar nominiert. Studio-Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser gratulierte dem „Anonymus“-Team zu den zahlreichen Nominierungen: „Wir freuen uns zudem, dass ,Anonymus’ als deutscher Film wahrgenommen und anerkannt wird“, betonte er. Neben der internationalen Schauspieler-Riege um Vanessa Redgrave und Rhys Ifans habe der sonst in Hollywood arbeitende Regisseur Roland Emmerich bei „Anonymus“ auf ein komplett deutsches Team gesetzt.

Mit insgesamt 2,955 Millionen Euro Preisgeldern ist der Deutsche Filmpreis der höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Verliehen wird er vom Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Über die Preisträger entscheiden die rund 1300 Mitglieder der Deutschen Filmakademie.

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