
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Beste Chancen aufs Halbfinale
Turbine Potsdam gewann in der UEFA Women’s Champions League beim FCF Juvisy Essonne mit 3:0
Stand:
Durch ein 3:0 (2:0) im Viertelfinal-Hinspiel beim französischen Meister FCF Juvisy Essonne schuf sich Titelverteidiger Turbine Potsdam am Mittwochabend in der UEFA Women’s Champions League eine gute Ausgangsposition für das Weiterkommen. Nach den Treffern Bianca Schmidts (6.) und Fatmire Bajramajs (28.) sowie dem Eigentor Sandrine Soubeyrands (65.) hat Turbine – in der Königsklasse weiter ohne Gegentor – beste Chancen, am Mittwoch kommender Woche daheim ins Halbfinale einzuziehen. In dem wartet der FCR Duisburg oder der FC Everton; beide stehen sich heute erstmals gegenüber.
Turbine-Trainer Bernd Schröder war trotz des beruhigenden Vorsprungs stinksauer – auf die ukrainischen Schiedsrichterin Kateryna Monzul, die den drei Potsdamerinnen Bianca Schmidt, Jennifer Zietz und Anja Mittag Gelb zeigte, die Französinnen trotz ihrer harten Gangart aber nicht mit Karten bedachte. „Das war katastrophal, das war ein Skandal und für mich die schlechteste Schiedsrichter-Leistung, seit wir in der Champions League spielen. Wir haben acht brutale Fouls abbekommen, viele unserer Spielerinnen sind angeschlagen“, zürnte Schröder.
Die Potsdamerinnen begannen die erste Halbzeit etwas verhalten, so dass Juvisy die erste Chance erhielt. Anna Felicitas Sarholz klärte aber in großem Stil gegen die rechts von ihr auftauchende Laëtitia Tonazzi (2.). Kurz darauf ging Turbine wie erhofft früh in Führung. Nach einem Eckball Bajramajis von links stieg Schmidt vorm Juvisy-Kasten am höchsten und köpfte das Leder unbedrängt in die Maschen. Und nach tollem Zusammenspiel Schmidts und Anja Mittag passte Schmidt auf die in der Mitte lauernde Bajramaj, die den Ball ins linke untere Eck spitzelte. Noch vor dem Pausenpfiff boten sich Yuki Nagasato (38.) und Mittag (45.) Möglichkeiten zur Resultatserhöhung.
Nach dem Seitenwechsel suchte Juvisy Essonne das schnelle Anschlusstor, doch erneut war Sarholz auf dem Posten, um gegen Gaëtane Thiney sehenswert zu klären (59.). Turbine boten sich nun mehr Räume. Ausgerechnet die 157-fache Nationalspielerin und FCF-Spielführerin Sandrine Soubeyrands war es dann, die nach einem Freistoß Mittags von rechts beim Rettungsversuch den Ball ins eigene Tor köpfte. Turbine beherrschte die Französinnen bis zum Schlusspfiff und hatte noch einige Chancen (69. Odebrecht, 75. Schmidt, 90. Bajramaj und Mittag).
„Es war heute nicht leicht und kein gutes Spiel. Aber wir wollten gewinnen, und das hat man gesehen“, sagte Turbine-Kapitän Jennifer Zietz, die sich fürs Rückspiel eine bessere Schiedsrichterin wünscht, nach dem Abpfiff auf „Eurosport“. „Das 3:0 ist für uns eine gute Ausgangsposition, unsere drei Auswärtstore sind viel wert.“
Turbine: Sarholz; Wesely, Peter, Henning; Schmidt, Odebrecht, Zietz, Kemme; Nagasato (75. I. Kerschowski), Bajramaj, Mittag.
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