Sport: Bestens aufgestellt
Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow gut gerüstet für neue Saison der 2. Regionalliga Ost
Stand:
Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow gut gerüstet für neue Saison der 2. Regionalliga Ost Von Benjamin Unger Eine kleine Uneinigkeit lässt sich dann doch feststellen: Bei der Formulierung des Saisonziels. Während Manager Daniel Fritzsche einen Platz „im gesunden Mittelfeld“ wünscht, sieht Trainer Vladimir Pastushenko in seiner Mannschaft „Potential für die obere Hälfte“. Ansonsten aber passt vor dem Start in die zweite Saison der 2. Regionalliga Ost bei den Basketballern der RSV Eintracht Teltow/Stahnsdorf/Kleinmachnow alles zusammen. Es ist schon erstaunlich wie gut sich der RSV aufgestellt hat; vor allem die strukturelle Basis beeindruckt – sportlich wie wirtschaftlich. So hat Abteilungsleiter Marcus Boljahn die Brandenburgische Basketball Akademie initiiert. Hier trainieren die talentiertesten Jugendlichen aus Brandenburg ab dem Jahrgang 1987 fünf Mal in der Woche an unterschiedlichen Standorten. Man möchte die jungen Basketballer schnell an ein hohes Level gewöhnen und lässt sie so zusammen trainieren. Vom RSV stehen gleich vier Spieler in diesem Team: Kevin Terpe, Eike Marohn, Philipp Geipel und Bastian Henrion (alle Jahrgang 88). Von diesem Quartett sind Terpe, Marohn und Geipel für die zweite Mannschaft des RSV in der Oberliga aktiv. Die Effizienz der Möglichkeiten abseits des Feldes zu erhöhen, versucht Manager Daniel Fritzsche. So wurde der „Förderkreis Basketball“ gegründet, der kleine und große Sponsoren anziehen soll. Dadurch kann im medienwirksamen Umfeld der ersten Mannschaft geworben werden, die Einnahmen daraus werden aber speziell für den Jugendbereich verwendet. Zudem soll durch spezielle Aktionen mit Firmenpartnern den Ticketkäufern der Regionalliga-Spiele ein zusätzlicher Bonus den Hallenbesuch fördern, denn „nach einem sehr guten Anfangsschnitt nahm der Zuschauerzuspruch in der letzten Saison rapide ab", wie Fritzsche erläutert. Nicht nur das organisatorische Feld wurde bestellt, auch das sportliche der ersten Mannschaft. Hierbei sieht Coach Pastushenko sein Team gereifter: „Als Team sind wir ein Stück weiter als in der letzte Spielzeit. Gerade die Spieler der letzten Saison sind durch die Erfahrungen des ersten Jahres in der Regionalliga verbessert.“ Das Ziel, sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren, nachdem im letzten Spieljahr der Klassenerhalt geschafft wurde, erscheint im ersten Moment gewagt: Verlor der RSV mit Tim Modersitzki und Gerrit Goergen doch zwei enorm wichtige Spieler. U-20-Nationalspieler Modersitzki, der in der letzten Saison durchschnittlich 14 Punkte für den RSV warf, wechselt zum TuS Lichterfelde (Kooperationspartner von Alba Berlin) in die 1. Regionalliga. Der 19-Jährige erhofft sich davon einen Schub für seine Karriere in der Nationalmannschaft. Auch Goergen wird den RSV verlassen. Er geht zum höherklassigen ASV Berlin. Sein Verlust wiegt auch schwer, hatte er doch in der letzten Saison mit 10,2 Punkten pro Partie ebenfalls großen Anteil am Klassenerhalt. Aber auch hier zeigte sich der RSV weitsichtig, denn die Abgänge trafen ihn nicht unvorbereitet: „Wir hatten schon damit gerechnet und sind ihnen nicht böse. Ich wünsche ihnen auf jeden Fall viel Erfolg bei den neuen Vereinen“, zeigte sich Trainer Pastushenko versöhnlich. Was sicher auch daran liegt, dass er mit den neuen Spielern, die jene vakanten Flügelpositionen besetzen sollen, sehr zufrieden ist. So kam Thomas Baumgartner zurück, nachdem er ein Jahr in Magdeburg auf Korbjagd ging: „Mit seinen 30 Jahren ist er sehr erfahren und wird vor allem den jungen Spielern helfen“, meint Pastushenko. Ein gutes Urteil fällt der Ukrainer auch über den aus Zehlendorf gekommenen 23-jährigen Martin Scholtes: „Ein sehr guter Shooting Guard, der viel Spielverständnis mitbringt.“ Gespannt sein darf man in der neuen Spielzeit auch auf den dritten Neuen im RSV-Trikot: Martin Jankowski. Er kommt von Ligakonkurrent DBV Charlottenburg, erzielte dort durchschnittlich 18,1 Punkte und war zudem mit durchschnittlich 3,7 pro Spiel erzielten Dreipunktewürfen der erfolgreichste Distanzschütze der abgelaufenen Saison. „Martin bringt sehr gute spielerische und technische Anlagen mit, aber er braucht noch mehr Konstanz in seinen Leistungen“, sagt Pastushenko, der Jankowski schon früher beim SSC Südwest Berlin trainierte. Somit ist das Team gezielt und sinnvoll verstärkt worden. Es ist gerüstet für den Saisonstart gegen die Berliner TS am 2. Oktober. Einzig die Ligakontrahenten bereiten dem RSV-Trainer ein wenig Kopfzerbrechen - aber nicht auf sportlichem, sondern auf finanziellen Terrain: „Es ist schwer mit einigen Mannschaften aus der Liga zu konkurrieren. In dieser Liga liegt alles im Geld und wenn eine Mannschaft ein sechsstelliges Budget hat, dann ist das ein großer Unterschied zu uns. Das ist fast wie David gegen Goliath.“ Doch entmutigen lässt sich der Sportlehrer dadurch nicht: „Wir geben in jedem Spiel alles und wollen in der Tabelle so hoch wie möglich landen.“ Dagegen hat auch Manager Fritzsche nichts.
Benjamin Unger
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: