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Gute Chancen. Claudia Ahrens – hier in blauer Kampfkleidung gegen Jennifer Schmitz vom TSV Bayer 04 Leverkusen – rechnet sich bei den Deutschen Meisterschaften einen vorderen Platz aus.

© Olaf Möldner

Sport: Bestens in Form

Der UJKC Potsdam ist mit zehn Athleten bei den Deutschen Meisterschaften in der MBS-Arena vertreten

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Ein bisschen Zeit kann sich Claudia Ahrens noch gönnen. Vor den am 21. Januar stattfindenden Deutschen Judo-Meisterschaften in Potsdam genießt die Mattenkämpferin des UJKC Potsdam derzeit das Trainingslager in den österreichischen Alpen. Skifahrten stehen dort allerdings nicht auf dem Tagesprogramm. „Hier sind viele Nationen am Start und das ist immer wieder eine sehr gute Möglichkeit, sich mit den besten Judoka der Welt zu messen“, sagt die 24-Jährige. Anders als etwa die Fußballer des SV Babelsberg 03, die die schneereiche Umgebung ihres Trainingslagers in Schwarzenberg zum Skifahren nutzten, fällt das für Claudia Ahrens aus. „Eben weil hier vor Ort die besten Judoka am Start sind, wollen wir uns doch lieber auf unseren eigentlichen Sport konzentrieren.“

Aufbau- und Krafttraining stehen in Österreich auf dem Programm. Einerseits im Hinblick auf die bevorstehenden Weltcups und Turniere, andererseits natürlich auf die Deutschen Meisterschaften. Diese werden erstmals in der neuen MBS-Arena im Luftschiffhafen ausgetragen und das ist dann auch für Claudia Ahrens eine besondere Herausforderung. „Eine neue Halle und dann noch der Auftritt in meiner Heimatstadt – da geht man mit noch mehr Elan an die Aufgabe.“

Ihrem Verein, dem UJKC Potsdam, ist sie zwar nach wie vor treu geblieben, ihren Wohnsitz hat sie inzwischen jedoch nach Köln verlegt. Am dortigen Bundes- und Olympiastützpunkt, so sagt sie, hätte sie die meisten Trainingspartnerinnen in ihrer Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Nachdem sich der UJKC mit seiner Frauenmannschaft aus der ersten Bundesliga zurückgezogen hatte, musste sich die Potsdamerin automatisch nach neuen Möglichkeiten umschauen. Sie kämpfte im vergangenen Jahr für die PSG Brandenburg, mit der sie schließlich Deutscher Mannschaftsmeister wurde. In Potsdam wird sie am kommenden Samstag jedoch die Farben des UJKC vertreten, wobei sie sich berechtigte Chancen ausrechnet. „Ich lasse die Sache auf mich zukommen, kann die Konkurrenz allerdings nicht genau einschätzen“, sagt die Sportsoldatin. „Claudia Malzahn als ärgste Gegnerin ist jedenfalls nicht dabei, und so sehe ich das Ganze sehr optimistisch.“

Insgesamt ist der UJKC Potsdam auf der heimischen Tatami mit zehn Athletinnen und Athleten vertreten. Neben Claudia Ahrens in der Gewichtsklasse bis 63 Kilo wird auch Virginia Mahlow in der Klasse bis 57 Kilo um den Titel mitkämpfen. Bei den Männern ist das Feld bedeutend größer und setzt sich aus erfahrenen Akteuren aus der Bundesliga zusammen. In der untersten Gewichtsklasse bis 60 Kilo werden Robert Kopiske und Martin Setz auf die Matte gehen. „Kopiske ist bestens in Form und hat gute Chancen auf den Titel“, schätzt sein Trainer Axel Kirchner ein. Im 66-Kilo-Limit wird mit Adrian Kulisch ein starker Mann die Potsdamer Farben vertreten. Der Judoka, der sich 2007 im indischen Hyderabat den Titel als Militärweltmeister erkämpfte, muss jedoch ein wenig Gewicht machen. „Er steht voll im Berufsleben und schuftet manchmal bis zu zwölf Stunden am Tag“, sagt Kirchner. „Das muss erst einmal alles unter einen Hut gebracht werden.“

In der 90er-Klasse werden Faruch Bulekulov und Maxym Chykurda auf die Matte gehen. In der Klasse bis 100 Kilo macht sich Phillipp Hollmann Hoffnungen auf einen vorderen Platz und im Limit + 100 Kilo werden Potsdams Schwergewichte Robert Zimmermann und Levent Weiß antreten.

„Man kann zuvor die Gegnerschaft nie genau einschätzen“, weiß Kirchner aus Erfahrung. „Aber die Meisterschaften sind immer eine besondere Möglichkeit, sich beim Bundestrainer zu empfehlen.“

Henner Mallwitz

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