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Sport: Bestwerte für den Meister

Favoritenschrecks und Trainerwechsel – die Fußball-Verbandsliga erlebte eine turbulente Saison

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Favoritenschrecks und Trainerwechsel – die Fußball-Verbandsliga erlebte eine turbulente Saison Die 15. Meisterschaft der Fußball-Verbandsliga wurde mit dem SV Falkensee/Finkenkrug von einer Mannschaft gewonnen, die Brandenburgs höchster Spielklasse seit ihrer Gründung angehört und die dabei überwiegend auf vorderen und nie zweistelligen Tabellenplätzen landete. Der Berliner Thomas Grunenberg hatte zu Serienbeginn sein Traineramt angetreten, „um mit FF Meister zu werden“, so seine klare Zielstellung. Seit dem zweiten Spieltag nahm der Meister ununterbrochen den ersten Tabellenplatz ein. Aus einem Spitzenquintett schieden zuerst die erstaunlich gut gestarteten Fürstenwalder und dann Frankfurts FFC aus. Dann konnten auch die Mitfavoriten Schöneiche und Altlüdersdorf nicht mehr mithalten. Die zwei Auswärtsniederlagen zum Serienschluss waren nur noch unbedeutende Schönheitsfehler. Nur zwei Mannschaften können sich rühmen, vom Meister nicht besiegt worden zu sein: Schöneiche (1:1, 3:2) und die Burger Aufsteiger, die mit 2:0 an der Leistikowstraße und mit 5:2 im Spreewald Favoritenschreck spielten. Man kann die Tabelle drehen und wenden wie man will – fast aus jeder Sicht springen Bestwerte für den neuen Meister heraus. Mit 40 Punkten schnitt man gemeinsam mit Schöneiche auf eigenem Platz am erfolgreichsten ab. Auswärts wurden die Punkte nur von Vizemeister Altlüdersdorf (28) annähernd erreicht. Als man in Falkensee zum Serienschluss die Zügel etwas lockerer halten konnte, ging ein weiterer Bestwert an einen Konkurrenten. Mit 33 Punkten schnitt Altlüdersdorf in der Rückrunde am besten ab, während sich FF mit den Burgern (32 Punkte) Rang zwei teilen musste. Der Aufsteiger hatte in der ersten Halbserie nur 18 Punkte kassiert und dann mächtig zugelegt. So auch die Luckenwalder. Mit sieben Punkten am Ende der Halbserie fast schon abgeschrieben, machte der FSV mit neuen Spielern die Mannschaft doch wieder verbandsligatauglich, holte aus den Rückspielen 21 Zähler und entging trotzdem nur knapp dem Abstieg. Die schlechteste Punktausbeute der Rückrunde (11) kostete mit dem FC Hennigsdorf einer Mannschaft den Klassenerhalt, die 29 Spielrunden zuvor nicht auf einem Abstiegsplatz zu finden war. Ein souveräner Landesliga-Staffelsieg ist nicht gleichbedeutend mit einem gesicherten Verbandsligaplatz. Das bekam Veritas Wittenberge zu spüren und gab nur ein einjähriges Gastspiel. Anders Mitaufsteiger Burg, der sich die nötige personelle Verstärkung holte. Die Torjäger-Kanone, das Verbandsgeschenk an den besten Torschützen, wird diesmal in zweifacher Ausführung benötigt. Mit fünf Treffern rangierte der Altlüdersdorfer Senisa Kek – vom Berliner Landesligisten Nord Wedding zu den Lila-Weißen gekommen – nach der Herbstserie noch unter „ferner liefen“. Und Wittenberges Goalgetter Michael Starck, schon in der Landesliga Bester, führte die Rangliste mit zwölf Treffern an. Elf Rückspieltore beließen ihm am Ende Platz eins, doch den muss er sich mit Kek teilen, der mit 18 Treffern im gleichen Zeitraum mächtig aufgeholt hatte. Falkensees Nachwuchstalent Stephan Lutz (19) verlor seine anfängliche Treffsicherheit, wurde mit 21 Toren aber immerhin Dritter. Dem Schwedter Nico Wendlandt und Torsten John (Burg) erging es ebenso. Sie konnten ihren Kontostand (20) gegen Serienende nicht mehr aufbessern. Nur drei Spieler bestritten sämtliche 30 Spiele über die vollen 90 Minuten: Falkensees Kapitän Marco Hörster, Frankfurts Vorstopper Michael Arndt und Burgs Torwart Sebastian Domschke. Zwei erfreulicherweise nur seltene Urteile musste das FLB-Sportgericht fällen. Velten kassierte so die drei Punkte von den Babelsbergern, weil man den Nulldreiern wegen unzureichenden Vorbereitungen im Winter den Spielausfall anlastete. Die Hennigsdorfer bekamen eine Platzsperre auferlegt und mussten gegen Frankfurt auf neutralem Platz antreten. Gleich 20 witterungsbedingte Spielausfälle erforderten von Staffelleiter Dieter Jording viel Geschick und Kooperationsbereitschaft der beteiligten Vereine bei der Terminierung der Nachholspiele. Im Mai war vor dem 27. Spieltag die Tabelle dann bereinigt. Ein Novum in der Verbandsligageschichte war der in dieser Spielklasse bisher nicht übliche Trainerwechsel. Zuerst gab in Luckenwalde Bodo Sommer auf und Frieder Andrich übernahm das Ruder. Kurz danach übernahm der bei Lichtenberg 47 gescheiterte Eckart Märzke das in Neustadt vakante Traineramt, um dann im April wieder in Brandenburg tätig zu werden – diesmal allerdings beim FC Stahl. Dort hatten sich nach Uwe Schulz“ Ausscheiden die Spieler selbst beholfen. In Hennigsdorf kündigte der FC Jürgen Görlitz und fand in Klaus-Dieter Helbig einen sofortigen Nachfolger. Schließlich ging im März in Wittenberge der erfolglose Frank Dannehl, und als Schöneiches Titelhoffnungen schwanden, sollte Jens Härtel für Jürgen Piepenburg retten, was noch zu retten war. Frankfurts Matthias König verabschiedete sich aus der Verbandsliga und übernimmt nun die Nachwuchsabteilung. Unberührt von den Geschehnissen in der „Provinz“ hielt in der Landeshauptstadt Thomas Leek das Reservistenteam der Nulldreier in ruhigem Fahrwasser auf Kurs. Er brachte insgesamt zwar nur 41 Spieler aus seinem Stammpersonal – Junioren und Oberligakandidaten – zum Einsatz und blieb dennoch nicht ohne Besetzungsprobleme. Die von Leek ständig umformierten Mannschaften schafften nach misslungenem Start bald den Weg ins Mittelfeld, pendelten ständig zwischen den Rängen sechs und acht und hatten ab April wie in der vergangenen Saison den siebenten Platz abonniert.

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