Landeshauptstadt: Besucherrekord bei der Jubiläums-Knallerei
Über 26 000 kamen zur 10. Feuerwerkersinfonie / Vier der besten Feuerwerker aus neun Jahren sorgten für ein Super-Event
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Bornstedter Feld - Wow, ein Superspektakel – das war die einhellige Meinung der Besucher bei der 10. Feuerwerkersinfonie am Samstag im Volkspark. Und als hätten das die Potsdamer, Berliner und die aus dem Umland angereisten Fans schon geahnt, der Volkspark füllte sich immer weiter bis zur letzten Minute, so dass wegen der Warteschlangen an den Kassen sogar der Beginn des ersten Feuerwerks etwas verschoben wurde. Das nahm aber niemand übel und die Wartenden wurden dafür auch reichlich belohnt. 15 000 Besucher hatten sich am Samstag eingefunden, am Freitag waren es wegen des kühleren Wetters „nur“ 9250. Durch dieses Rekordwochenende (Besucherzahl 2010: 18 000) wurde eine weitere Rekord-Marke fast erreicht, die von 200 000 Besuchern bei allen zehn Feuerwerkersinfonien. Ein solches Ergebnis dürfte garantieren, dass es mit den Feuerwerkersinfonien weitergeht. Wie Andreas Wandersleben, Pressesprecher des Volksparkes, sagte, werde aber immer über Veränderungen und Verbesserungen nachgedacht.
Zum Jubiläumsfest gab es vor dem Feuerzauber noch eine besondere Show. Die Traber-Familie zeigte am Hochseil Artistik der Spitzenklasse und so manchem wurde schon beim Hinsehen schwindlig, wenn Falko Traber mit dem Motorrad über ein 14 Millimeter dickes Seil kurvte oder Isabel Traber an einer 52 Meter hohen Mastspitze im Handstand schaukelte.
Als Veranstalter seiner Feuerwerkersinfonien stößt der Volkspark inzwischen auf großes Entgegenkommen bei den Akteuren. Mit den 6500 Euro, die die Feuerwerker bekommen, kann im besten Falle der Wareneinsatz bezahlt werden. Die Arbeitsstunden und das Knowhow bringen die Firmen sozusagen kostenlos mit. Der Sieger vom Wochenende, der 31-jährige Geschäftsführer von Pyro-Art Berlin, David Weimer, erklärte denn auch freimütig: „Dieses Feuerwerk von heute mit der Musik von David Garrett würde ich für 30 000 Euro an einen Kunden verkaufen.“ Es habe ihn aber gereizt, bei der 10. Feuerwerkersinfonie mitzumachen, denn die Firma stelle sich gerade neu auf und betrachte das Potsdamer Event als eine gute Werbung. „So etwas machen wir aber höchstens einmal im Jahr und wir wollen uns natürlich auch an anderen Orten präsentieren“, erklärte er. Mit der Wiederholung eines solchen Aufwandes 2012 ist also nicht unbedingt zu rechnen. In diesem Jahr war die Show jedenfalls perfekt gelungen, obwohl es kurz vor Beginn des Feuerwerks „Der König ist tot – lang lebe der König“ noch einen Störfall gegeben hatte. Das Feuerwerk der Finnen von der Firma Tulitemestarit (Sieger 2010) hatte eine Steuereinheit des Nachfolgers Pyro-Art beschädigt. Beleuchtet von einem strahlenden Vollmond konnte die aber repariert werden. Schon die Finnen hatten ein Feuerwerk vorgelegt, von dem man glaubte, dass es nicht mehr zu toppen sei. Pyro-Art (Sieger 2005) schaffte es dann aber doch. Lediglich der Vierte im Bunde, die Feuerwerkerei Apel (Sieger 2004) fiel in der Qualität ab. Die Voten seien allerdings hauchdünn gewesen, erklärte Mitveranstalter Volker Schwarz von der Feuerwerkerakademie. Das betraf auch den Abstand zum Vortagessieger Pyro-Passion (Sieger 2006) aus Borkwalde, der zum Titel „99 Luftballons“ tatsächlich die besungenen roten Dinger mit Leuchtstäben gekoppelt über den Himmel schweben ließ.
Der Volkspark konnte es sich leisten, zu seiner Jubiläums-Feuerwerkersinfonie nur Preisträger aus den letzten zehn Jahren einzuladen. Es meldeten sich genug, um aus diesem Kreis der Besten wiederum die Besten auszuwählen. Ein solcher Ruf muss nun in den nächsten Jahren verteidigt werden.
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