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Kommentar über die neuen Baumschutzregeln: Beteiligen

Etwas schützen, indem laxere Regeln gegen seine Beseitigung gelten sollen: Diese eigentlich unmögliche Quadratur des Kreises will die Stadtverwaltung bei der neuen Potsdamer Baumschutzverordnung wagen. Vor dem Feldversuch mit dem Grün der Stadt warnen Umweltschützer seit Monaten.

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Etwas schützen, indem laxere Regeln gegen seine Beseitigung gelten sollen: Diese eigentlich unmögliche Quadratur des Kreises will die Stadtverwaltung bei der neuen Potsdamer Baumschutzverordnung wagen. Vor dem Feldversuch mit dem Grün der Stadt warnen Umweltschützer seit Monaten. Dennoch haben die Stadtverordneten bereits einem Vorentwurf, der die alte Verordnung in wesentlichen Punkten weichgespült hat, ihren Segen gegeben. Nun aber haben noch einmal die Potsdamer das Wort, das obligatorische Verfahren der Bürgerbeteiligung beginnt. Dabei können Einwände gegen „Regeln“ formuliert werden, dass Eigentümer zum Beispiel künftig alle Bäume, die drei Meter neben ihrem Haus stehen, ohne Genehmigung fällen könnten – ohne nachzupflanzen. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Die Verwaltung argumentiert damit, dass mit einer neuen Verordnung Bürokratie abgebaut werden könnte. Doch taugt eine mögliche Entlastung von Behörden als Ansatz für eine Verordnung, die einen Kahlschlag bei Bäumen verhindern soll? Gerade in einer wachsenden Stadt, in der durch viele Bauprojekte ohnehin viel Grün verschwindet, muss der Schutz der Natur oberster Maßstab sein. Für diese Forderung sollten die Potsdamer die anstehende Bürgerbeteiligung nutzen.

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