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Landeshauptstadt: Betreiber-Duo für Alexandrowka-Museum

Russische Kolonie ist „Denkmal des Monats“ im Mai / Museumskonzept mit Dauerausstellung und Bistro

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Russische Kolonie ist „Denkmal des Monats“ im Mai / Museumskonzept mit Dauerausstellung und Bistro Von Günter Schenke Nauener Vorstadt. Die Leitung des künftigen Alexandrowka-Museums in der Russischen Kolonie 2 übernimmt ein Betreiber-Duo aus Köln: der 27-jährige André Kappe und der 28-jährige Matthias Kremer. Der Stifter des Museums, Dr. Hermann A. Kremer, stellte die beiden jungen Leute gestern in der PNN-Redaktion vor. Die Namensgleichheit von Matthias Kremer und dem Museumsstifter ist nicht zufällig: Matthias ist der Sohn von Dr. Hermann A. Kremer. Der jetzige Germanistik-Student wird wie sein Geschäftspartner zur Eröffnung des Museums im Juni seinen Wohnsitz in Potsdam nehmen. André Kappe arbeitet derzeit als Leiter der Komparserie von Grundy Ufa in Köln. Die TV-Firma, bekannt von Daily Soaps wie „Verbotene Liebe“ und „Unter Uns“, produziert unter anderem auch in Potsdam–Babelsberg. „Ich sehe das als eine sehr schöne Herausforderung“, sagt Kappe zu seiner so ganz anderen Aufgabe. Und Matthias Kremer ist bereits seit Jahren durch das Engagement seines Vaters mit dem Projekt verbunden. Wie Kappe freut er sich auf Potsdam und die neue Arbeit, in der die beiden jungen Männer zunächst alles selbst übernehmen wollen – vom Kartenverkauf über Führungen bis zum Geschäftlichen, das zum Betrieb eines Museums auch gehört. Was Letzteres betrifft, kann André Kappe auf seine Erfahrungen als Unternehmensberater zurückgreifen. Ein kleines Bistro in der Remise ist außerdem zu betreiben. Es hat nur wenige Plätze, soll aber in der warmen Jahreszeit durch Angebote im Freien erweitert werden. Das Museum selbst wird sich mit einer Dauerausstellung in drei Räumen im Erdgeschoss befinden. Ein weiterer Raum ist für Wechselausstellungen vorgesehen. Inhaltlich werden die Geschichte, die Restaurierung und die Beziehungen Preußens und Russlands im Mittelpunkt stehen. Derzeit erarbeitet Kremer im Zusammenwirken mit der Denkmalpflege die Detail-Konzeption für das Museumshaus. Die gesamte Anlage, die mit ihren 13 Wohnhäusern und der russischen Kapelle zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, wird im Monat Mai zum „Denkmal des Monats“, eine Auszeichnung der „Arbeitsgemeinschaft der Städte mit historischen Stadtkernen“, erklärt. In den vergangenen Jahren sind die Außenanlagen wie Straßen und Wege instand gesetzt, Hecken und Zäune restauriert beziehungsweise neu angelegt, ein russischer Brunnen aufgebaut und die Bepflanzung mit historischen Obstsorten vorgenommen worden. Stadtkonservator Andreas Kalesse hat sich besonders vehement für dieses „Zeugnis preußisch-russischer Freundschaft“, wie er es nennt, eingesetzt. Unter fachlicher Beratung der Denkmalpfleger sind die meisten Kolonistenhäuser fachgerecht saniert worden. Das Haus Nummer 8, Wohnhaus des Potsdamer Oberbürgermeisters, hat ebenfalls Dr. Kremer erworben und historisch getreu instand gesetzt. Die russische Kolonie Alexandrowka, dessen Gründungsurkunde der preußiche König am 10. April 1826 ausstellte, ist bereits heute Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Mit dem Museum dürfte sich die Zahl der Interessierten potenzieren. Nach einem groben Überschlag könnten jährlich bis zu 50000 Besucher die Anlage mit dem Privatmuseum, der russischen Teestube im Aufseherhaus Nummer 1 sowie der russischen Kapelle Alexander Newski besuchen. Der Name „Alexandrowka“ geht laut einer überlieferten königlichen Order auf die Absicht zurück, „ein bleibendes Denkmal der Erinnerung an die Bande der Freundschaft zwischen Mir und des Hochseeligen Kaisers Alexander von Russland Majestät“ zu schaffen und mit russischen Sängern zu besetzen.

Günter Schenke

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