Sport: Betrieb gesichert, Gelände nicht
Olympiastützpunkt bekam Förderbescheid, doch der Schuh drückt trotzdem
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Der Betrieb am Olympiastützpunkt (OSP) Potsdam ist für das laufende Jahr gesichert: Unmittelbar vor den anstehenden sportlichen Highlights wie Leichtathletik- und Schwimm-Europameisterschaften sowie den Weltmeisterschaften im Kanu und Rudern übergab Brandenburgs Sportminister Holger Rupprecht dem Olympiastützpunkt Potsdam gestern den Förderbescheid. Dieser ist mit rund 450 000 Euro dotiert – das Geld wird ausschließlich für den Betrieb und die Unterhaltung, für Miete, Sachausgaben und die Gehälter der Mitarbeiter benötigt. Insgesamt hat der OSP einen Jahresetat von zwei Millionen Euro, von dem der Bund 75 Prozent trägt.
Wegen der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung der meisten Athleten fand die Übergabe dann auch im kleinen beschaulichen Kreis statt. Im Schatten vor der Kanu-Bootshalle wurde geplaudert, Rupprecht informierte sich über den Stand der Trainingsvorbereitungen und überzeugte sich vom Mess-Katamaran aus über die Trainingsmöglichkeiten der Ruderer und Kanuten.
„Der Olympiastützpunkt Potsdam ist ein wesentlicher Pfeiler des bundesweit anerkannten Schule-Leistungssport-Verbundsystems“, so der Minister. „Ich bin mir sicher, dass diese Fördergelder gut angelegt sind und dass insbesondere die Ruderer, Kanuten und die Fußballerinnen aus Potsdam in den internationalen Arenen des Sports weiter für Aufmerksamkeit und Anerkennung sorgen werden.“
Der OSP Potsdam betreut derzeit 120 Bundeskader-Athleten sowie 350 Landeskader und setzt den Schwerpunkt auf Kanu, Rudern und Frauenfußball. Weiterhin werden auch Sportarten wie Bob, Moderner Fünfkampf, Triathlon, Schwimmen und Leichtathletik betreut. In jedem Fall wird fest an dem bewährten Verbundsystem von Sport, Schule, Ausbildung und Beruf festgehalten. „In der Uni, der Sportfördergruppe der Bundeswehr und zahlreichen Unternehmen haben wir dabei verlässliche Partner“, so OSP-Chef Andreas Hoeppner.
Aber im Luftschiffhafen drückt auch der Schuh. Die Sanierung des Kanu-Zentrums ist bereits seit Jahren dringend nötig und wird gerade im Hinblick auf die Olympiavorbereitung der Athleten noch dringender. Der Brandschutz und sämtliche Elektro-Leitungen sind inzwischen mehr als 20 Jahre alt, und auch der Zustand in den Umkleideräumen und Sanitärbereichen ist den Top-Athleten kaum noch zuzumuten. „Ein Förderantrag liegt schon seit langem vor“, so Hoeppner. „Wir haben nun den Minister nochmals gebeten, sich sowohl auf Landesebene als auch beim Bundesinnenministerium für unsere Belange stark zu machen.“
Viel, so Hoeppner, sei in den vergangenen Jahren bereits investiert worden. Das alles müsse jedoch auch gesichert werden. In der fehlenden Umzäunung des Luftschiffhafens von der Seeseite aus liegt da ein weiteres Problem. Einerseits, um Hunde von den Rasenflächen fern zu halten. Viel mehr jedoch, um Vandalen den Weg zu versperren, die erst kürzlich mit einem Brand für einen Schaden von rund 20 000 Euro sorgten.
Henner Mallwitz
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